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Silbermedaille fürs Team »Geistesblitze«

Das Team »Geistesblitze« mit Mathematiklehrerin Ruth Pakullat (links) und Schulleiterin Ursula Hebel-Zipper. Silbermedaille und Urkunde haben erhalten (von links): Marie Hallasek, Emilia Barry, Sunna Haffner und Mika Scarbath. Foto: Dostalek
Das Team »Geistesblitze« mit Mathematiklehrerin Ruth Pakullat (links) und Schulleiterin Ursula Hebel-Zipper. Silbermedaille und Urkunde haben erhalten (von links): Marie Hallasek, Emilia Barry, Sunna Haffner und Mika Scarbath. Foto: Dostalek

Karben. Vier Mathe-Asse hat die Kurt-Schumacher-Schule zum Finale des Internationalen Bolyai-Wettbewerbs nach Budapest geschickt. Das Quartett aus drei Mädchen und einem Jungen der fünften Klasse kehrte stolz mit der Silbermedaille zurück.
Sechste Stunde Unterrichtsende. Emilia Barry, Sunna Haffner, Marie Halassek (alle 5aG) und Mika Scarbath (5bG) stürmen zur Tür herein und lassen den Schulrucksack zu Boden plumpsen. Sie werden schon erwartet von Schulleiterin Ursula Hebel-Zipper und Mathematiklehrerin Ruth Pakullat. Beide hatten die Kinder als einzige Erwachsene begleitet auf ihrer Reise vom 23. bis 25. Juni nach Budapest zum internationalen Bolyai-Mathematikwettbewerb.
Das war ein Erlebnis, das die Augen der vier immer noch glänzen lässt und von dem sie gerne erzählen. Nicht nur, weil schon alleine der Flug und das Wochenende in der ungarischen Hauptstadt sehr aufregend waren, sondern weil sie als Team »Geistesblitze« die Silbermedaille gewonnen haben. »Es haben uns nur drei Punkte zu Gold gefehlt«, sagt Marie Halassek (5aG). Eine der fünf aufgegebenen Aufgaben hätten sie nur zum Teil richtig lösen können, und so fehlten die Punkte am Schluss. Eine Stunde Zeit hatten sie, um als Team das Aufgabenblatt zu bearbeiten und die richtigen Antworten anzukreuzen. Da es für jede Aufgabe fünf Antwortmöglichkeiten gab, von denen eine oder mehrere richtig sein konnten, mussten alle geprüft werden.
»Es geht um anspruchsvolle Denksport- und Textaufgaben, bei denen auch Erwachsene überlegen müssen und Zeit brauchen«, sagt Schulleiterin Hebel-Zipper.
Dass ihre »Geistesblitze«, wie sich die vier Kinder als Team benannt haben, beim Bolyai-Finale unter strengen Klausurbedingungen die Nerven behalten haben und die Aufgaben so gut lösen konnten, macht ihre Mathematiklehrerin Pakullat stolz. »Sie sind schon gut«, sagt sie schmunzelnd und freut sich, diese motivierten Kinder in ihrer Mathematik-AG zu haben.
Zauberwürfel und
Sightseeing-Tour

Einmal wöchentlich nehmen sie an der Förderstunde teil, die sich »Mathematik-Olympiade« nennt. Angeboten wird das für die Jahrgangsstufen 5 bis 9. »Das trägt jetzt Früchte«, sagt Pakullat. Beim hessenweiten Mathematik-Wettbewerb hätten viele Schüler und Teams sehr gut abgeschnitten.
Dass sie etwas ganz Besonderes leisten, wurde dem Team »Geistesblitze« schon beim Hinflug deutlich. »Im Flugzeug wurde durchgesagt, dass vier Mathe-Asse an Bord sind und an einem Wettbewerb teilnehmen«, erzählt Sunna.
Am Flughafen wurden sie abgeholt und zu einer Schule gefahren, wo sie offiziell begrüßt wurden und ihnen der Prüfungsraum zugeteilt wurde. Dort erhielten sie ihre Aufgaben und mussten sie unter Aufsicht innerhalb der vorgegebenen Zeit lösen. »Zwölf Minuten pro Aufgabe«, sagt Emilia. Sie wären vorgegangen, wie sie es geübt hatten, Schritt für Schritt, die Aufgabe unter sich aufteilend. Manchmal wären sie sich uneinig gewesen, welches die richtige Lösungsstrategie und die richtige Antwort sei und hätten sich dann entscheiden müssen. Als die Kinder nach der Klausur und beim Warten auf die Ergebnisse damit haderten, tröstete ihre Mathematik-Lehrerin sie: »Wartet ab, auch die anderen Teams werden ihre Schwierigkeiten gehabt haben.« Riesengroß war die Freude, als bei der Siegerehrung klar wurde: Es hat gereicht für die »Geistesblitze«. Sie haben den zweiten Platz in der Jahrgangsstufe 5 gemacht und die Silbermedaille gewonnen. Obendrauf gab es für jedes Kind noch ein kleines Geschenk: einen Magic-Cube (Zauberwürfel) .
Am nächsten Tag wartete ein tolles Programm auf die Kinder. Sie machten eine Sightseeing-Fahrt durch Budapest und eine Bootsfahrt auf der Donau. Besonderes Highlight war die Fahrt auf einem mehrsitzigen »Bringo«, einem Teambike bzw. Tretkutsche, mit der sie die Margaretheninsel erkundeten. »Es war alles super organisiert«, lobt Schulleiterin Hebel-Zipper die ungarischen Ausrichter des Wettbewerbes. (dos)

Der Bolyai-Wettbewerb
Der Bolyai-Mathematikwettbewerb wird jährlich als Teamwettbewerb der Jahrgänge 5 bis 12 ausgerichtet in Deutschland, Italien, Österreich, Ungarn, Serbien und der Slowakei. Die Jahrgangsbesten jedes Landes werden nach Budapest zum Finale eingeladen.
Benannt ist der Wettbewerb nach den beiden ungarischen Mathematikern Janosz und Farkos Bolyai. 2004 wurde der Wettbewerb in Ungarn ins Leben gerufen, seit 2014 nimmt auch Deutschland teil. Er wird in allen Bundesländern angeboten. (ado)