Karben. Rund 1000 Kinder werden in den Karbener Kindergärten, Kitas, Horten und U3-Gruppen betreut. Um dies zu stemmen, braucht es viel Personal – und Geld. Nun haben die Stadtverordneten eine Erhöhung der Gebühren beschlossen. Eine Änderung der Kindergartensatzung soll wartenden Eltern zugutekommen.
Die Inflation von Gütern und Dienstleistungen erstreckt sich in alle Lebensbereiche. Nun müssen auch die Gebühren für die Betreuung der Kinder in den Kitas, Kindergärten, Horten und U3-Gruppen in Karben erhöht werden. Dies haben die Stadtverordneten in ihrer jüngsten Versammlung mehrheitlich beschlossen. Die Fraktionen von CDU, SPD und Freie Wähler sprachen sich einheitlich für die Erhöhung der Gebühren aus. Der Antrag erhielt aus den Reihen der Grünen-Fraktion zwei Gegenstimmen und drei Enthaltungen. Auch Gabi Faulhaber (Linke) votierte gegen den Antrag.
Bis zu 36 Euro mehr im Monat für Betreuung
»Die Kinderbetreuung ist der Bereich in Karben, in dem am meisten Geld hineinfließt«, sagte Bürgermeister Guido Rahn (CDU). In Karben werden rund 1000 Kinder in den Gruppen betreut – mit steigender Tendenz, wie der Bürgermeister betonte. »Die Kosten für die Betreuung steigen. Deswegen ist eine Steigerung der Gebühren nötig«, sagte Rahn.
Einheitliche Erhöhung
Der Magistrat hatte den Mitgliedern des Ausschusses für Jugend, Soziales und Kultur jeweils mindestens zwei Alternativen für die Erhöhung der Kosten für die drei Betreuungsmodelle in Karben vorgelegt. Die Ausschussmitglieder einigten sich auf eine einheitliche Erhöhung aller Modelle, die dem Parlament vorgelegt wurden. Demnach steigen die Gebühren in U3-Gruppen, Horten, Kindergärten und Kindertagesstätten um zehn Prozent. Für die Betreuung im Hort bedeutet dies eine Erhöhung der monatlichen Gebühren je nach Einkommensstufe und gebuchten Module von bis zu 29 Euro. In Kindergärten und Kitas muss mit bis zu drei Euro mehr im Monat gerechnet werden, während der Preis für die U3-Gruppen am stärksten steigt: Hier müssen Eltern bis zu 36 Euro mehr bezahlen.
Gabi Faulhaber erklärte, sie könne nicht nachvollziehen, dass auch die Preise für die niedrigen Gehaltsstufen erhöht würden. »Deshalb werde ich diesen Antrag auch nicht unterstützen«, erläuterte die Linken-Politikerin. Rahn entgegnete, dass die Erhöhung in den drei unteren Gehaltsklassen marginal sei und Karben »ein Beispiel für ein soziales Betreuungsangebot ist«. In der Tat liegt die Erhöhung der Gebühren für die Betreuung in den ersten drei Gebührenklassen bei gerade mal zwei Euro pro Monat. In der Hort- und U3-Betreuung müssen die einkommensschwächsten Familien allerdings bis zu 18 beziehungsweise 19 Euro mehr bezahlen. Dennoch kündigte der Rathauschef an, dass zum neuen Jahr eine »grundlegende Überarbeitung der Gebührenordnung« nötig sei. Die aktuellen Gehaltsstufen spiegeln nicht die Bevölkerungs- und Einkommensstruktur in Karben wider, wie Rahn sagte. »Jede Fraktion soll bis Ende August eine neue Gebührenordnung vorlegen, die wir im Ausschuss besprechen werden.«
Öffnungszeiten
verkürzt
Zusammen mit der Erhöhung der Gebühren haben die Stadtverordneten Änderungen an der Satzung für die Kinderbetreuungseinrichtungen beschlossen. In Zukunft soll der Anspruch auf einen Kita-Platz sofort entfallen, wenn die Familie aus Karben in einen anderen Ort zieht. »Viele weigern sich, ihren Platz in Karben zu räumen«, sagt Rahn. Ganz zum Leidwesen der Eltern, die »in Karben wohnen und auf den Wartelisten stehen.« Der neue Passus solle dazu dienen, dass diese schwierige Situation künftig zu vermeiden.
Trotz der Erhöhung der Gebühren hat das Parlament eine Kürzung der Leistung in der Betreuung beschlossen. Alle Kitas, Kindergärten, Hort- und U3-Gruppen, die um 6.45 Uhr geöffnet hatten, werden in Zukunft erst am 7 Uhr mit der Betreuung beginnen. Diese Änderung betreffe gleichermaßen sowohl die Früh- als auch Basismodule.
Die Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung votierten einstimmig für die Änderungen der Satzung zur Benutzung der Kindergärten und Kitas.
Die Änderungen gelten ab dem 1. September.