Karben. Nach einer dreijährigen Coronapause führte der Karbener Geschichtsverein Mitte Juni wieder eine einwöchige Kulturfahrt durch, von deren Vielfalt alle Mitreisenden durchweg begeistert waren, so der Pressebericht. Diesmal ging es nach Brandenburg, wobei der Vorsitzende des Vereins, Jürgen Hintz, ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt hatte.
Die Gruppe residierte in einer wunderschönen, am Wasser gelegenen Ferienparkanlage in Rheinsberg. Von hier aus erfolgten die nachfolgenden Tagesausflüge, geführt von einer hervorragenden örtlichen Reiseleiterin, die ihr umfangreiches geschichtliches und aktuelles Wissen an den jeweiligen Orten in lebhaften Berichten sehr gut vermitteln konnte.
Auf den Spuren der Preußen, des Architekten Schinkel und des Dichters Theodor Fontane (beide in Neuruppin geboren) besuchten die Geschichtsinteressierten zunächst die historische Altstadt der Kreisstadt Neuruppin mit der Klosterkirche, deren Kirchentürme nach Plänen Schinkels restauriert wurden, und der Siechenhauskapelle mit anschließenden Spaziergang am herrlichen Ruppiner See. Die Weiterfahrt bot einen Blick auf das Gästehaus der Bundesregierung, Schloss Meseberg. Die Rückfahrt führte über Gransee mit Besichtigung des Denkmals der beliebten Königin Luise von Preußen.
Der folgende Tag führte in den romantischen Nordosten Brandenburgs. Die Reisenden spazierten durch den Naturpark Stechlin – Ruppinerland und machten Rast am wunder-schönen Stechlinsee, der mit 70 Metern der tiefste See Brandenburgs ist und Namensgeber für Theodor Fontanes letzten Roman »Der Stechlin« wurde. Im Glasmacherdorf Neuglobsow erfuhren die Reisenden viel Wissenswertes über die Glasmacherkunst, in Fürstenberg besuchten sie die vom Architekten Buttel errichtete Kirche und schließlich das Kloster Himmelpfort mit der Schifferkirche und dem Weihnachtsmannhaus.
Unter dem Motto »Zu den Wurzeln« besuchten die Reiseteilnehmer die von der Havel geprägte Stadt Brandenburg, die als Wiege der Mark Brandenburg gilt, und besichtigten hier ausführlich den Dom mit seiner barocken Wagner-Orgel. Geschaffen zwischen 1723 und 1725 vom bedeutendsten märkischen Orgelbauer des 18. Jahrhunderts, Joachim Wagner (1690 – 1749), feiert die berühmte Orgel in diesem Jahr ihren 300. Geburtstag und ist Anziehungspunkt für Organisten aus aller Welt. Im Anschluss an die Führung durch das Gotteshaus gab ein junger Organist eine halbstündige Probe seines Könnens auf diesem wunderbaren Instrument.
Kein Aufenthalt in Brandenburg ohne Besuch des Schlosses derer »von Ribbeck zu Ribbeck im Havelland«, wo die Teilnehmer ein schmackhaftes Stück Birnenkuchen verkosten und sich in der Kirche den Stumpf des berühmten Birnbaums ansehen konnten.
Zu der Reise gehörte natürlich auch ein Besuch der Landeshauptstadt Potsdam. Die ehemalige Residenzstadt der Preußen-Könige mit zahlreichen Schloss- und Parkanlagen und der bedeutenden bürgerlichen Kernstadt wurde 1990 als größtes deutsches Ensemble in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen. Die Karbener waren beeindruckt von dem Park Sanssouci und besichtigten dort auch die Grabstätte Friedrichs des Großen. Bei der Stadtrundfahrt u.a. durch das holländische Viertel konnte die Gruppe zahlreiche, teils frisch renovierte und im alten Stil hergerichtete Häuser bewundern. Rund um den Bassinplatz mit der Brandenburger Straße gab es Freizeit zum Staunen, Stöbern und Kaufen. Ein kurzer Rundgang über den Alten Markt mit der St. Nikolaikirche, dem Stadtschloss (heute Landtag) und dem Museum Barberini rundete den Besuch in Potsdam ab.
Am vorletzten Tag erfolgte noch eine Busrundfahrt durch einige Dörfer, Ortsteile von Rheinsberg, zu denen die Reiseleiterin viel zu erzählen wusste. Eine Schifffahrt auf der Rheinsberger Seenkette bildete den Abschluss dieser schönen Reise, bevor die Gruppe voller neuer Eindrücke am darauffolgenden Tag die Heimreise antrat. (zlp)