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Tafel muss Warteliste schließen

Vor der Ausgabe hat das Tafel-Team bereits einiges zu tun. Diesmal sind (von links) Lothar Gobst, Gerda Frey, Carmen Zeiher und Leiterin Christa Gobst im Einsatz und packen erste Tüten mit Lebensmitteln. Foto: Patrick Eickhoff
Vor der Ausgabe hat das Tafel-Team bereits einiges zu tun. Diesmal sind (von links) Lothar Gobst, Gerda Frey, Carmen Zeiher und Leiterin Christa Gobst im Einsatz und packen erste Tüten mit Lebensmitteln. Foto: Patrick Eickhoff

Bad Vilbel. Von Montag bis Mittwoch steht bei der Bad Vilbeler Tafel die meiste Arbeit an. Dann holen die Ehrenamtlichen Spenden ab, sortieren Lebensmittel und geben sie schließlich an Bedürftige aus. Jetzt wurde die Warteliste vorübergehend geschlossen. Leiterin Christa Gobst zu den Hintergründen:
Bereits vor der Ausgabe ab 14 Uhr ist bei der Bad Vilbeler Tafel genug zu tun. In einem Innenhof in der Ritterstraße stehen Carmen Zeiher und Gerda Frey zusammen, packen Tüten mit Lebensmitteln. Kartoffeln, Salate, Eier, Milch, Fleisch. Von allem ist etwas dabei. Daneben sortiert Tafelleiterin Christa Gobst frisches Obst. Ihr Mann Lothar schiebt gleich mehrere Kisten Bifis an die Ausgabentische. »Die gibt es heute dazu. Die haben wir als Spende erhalten«, berichtet er.
Was im Innenhof steht ist alles gespendet, informiert Leiterin Gobst. Die Spenden werden montags bis mittwochs bei den Lebensmittelmärkten und auch Hofläden in Bad Vilbel abgeholt. »Wir sind glücklich darüber, dass uns einige Bauern ebenfalls unterstützen«, sagt Gobst. 54 Helferinnen und Helfer – die älteste davon ist 87 Jahre alt – sind als Fahrer, Sortierer und an der Ausgabe tätig. »Wir haben das in Corona-Zeiten geführte System beibehalten und geben die Lebensmittel mit Zeitkarten und über eine Ausgabe aus«, informiert die Leiterin. »So haben wir alles besser im Griff.«
An der Lebensmittel-Ausgabe der Tafel teilnehmen können Familien und Einzelpersonen mit geringem Einkommen. Im Sinne der Tafelgrundsätze zählen dazu Geringverdienende, ALG I- und ALG II-Bezieher, Sozialhilfeempfänger sowie Senioren mit niedriger Rente. Voraussetzung ist ein Wohnsitz in Bad Vilbel mit allen Stadtteilen. Momentan sind das um die 200 Personen – eingeteilt in zwei Gruppen, die jeweils im Zwei-Wochen-Rhythmus kommen. »Derzeit können wir leider keine neuen Kunden mehr aufnehmen«, sagt Gobst. Deshalb hat die Tafel Bad Vilbel ihre Warteliste vorübergehend geschlossen. »Immer mehr Bedürftige möchten einen Tafel-Ausweis beantragen«, sagt Gobst. »Unsere Warteliste für Neukunden ist bereits an ihre Grenzen gestoßen. Wir müssen sie erst einmal abarbeiten.« Sie bittet um Verständnis. »Es ist nur vorübergehend.« An Helfern mangele es nicht. »Aber wir sind kein Supermarkt. Mehr geht zurzeit einfach nicht.«
Rückgang an frischen
Lebensmitteln

Was die Lebensmittel angeht, beobachtet Gobst Unterschiede im Vergleich zu vergangenen Jahren. »Es gibt weniger frische Lebensmitteln«, sagt sie. Abgeholt werden die Lebensmittel- und Sachspenden derzeit von 180 Abholern für 500 Personen.
Im Tafel-Team habe jeder seinen Platz gefunden. »Wir haben welche, die stehen lieber an der Ausgabe, andere packen lieber. Wichtig ist, dass sie sich auch verstehen«, sagt Gobst. Gerade weil die Vilbeler Tafel als kleine Einrichtung unterm Dach der Nachbarschaftshilfe laufe. »Das klappt aber alles sehr gut.« Von Patrick Eickhoff