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Abschiedsfeier

Mitglieder aus zehn Bad Vilbeler Vereinen freuen sich über je eine Spende in Höhe von 1500 Euro für Natur-, Landschafts- und Artenschutz. Foto: Christine Fauerbach
Mitglieder aus zehn Bad Vilbeler Vereinen freuen sich über je eine Spende in Höhe von 1500 Euro für Natur-, Landschafts- und Artenschutz. Foto: Christine Fauerbach

Bad Vilbel. Die 1965 von Bürgern gegründete Naturschutzgesellschaft Bad Vilbel und Umgebung (NSG) hat sich Ende 2022 aufgelöst. Grund war, dass die Aktiven keine Mitglieder für den Vorstand finden konnten und der Nachwuchs fehlte. Und so »streuten« bei der Abschiedsfeier die drei Liquidatoren Annette Lockl, Karl-Heinz Reith und Hans-Ludwig Laupus noch einmal ganz im Sinne der NSG zur Förderung des Natur- und Artenschutzes und zur Verbesserung der Umwelt »Samen« aus. Und zwar in Form von zehn Spenden zu je 1500 Euro für zehn ortsansässige Vereine.
Überreicht wurden die Spendenschecks an Vertreter und Vertreterinnen des Vereins für Vogelschutz und Landschaftspflege, der Naturfreunde Bad Vilbel, des Streuobstzentrums Kirschberghütte, der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz, des Kneipp Vereins Bad Vilbel, des Bienenzuchtvereins Bad Vilbel, der Bürgerstiftung Bad Vilbel, des Obstbauvereins Bad Vilbel und der Initiative »Bad Vilbel Plastikfrei«.
Nachgereicht bekommt die Bad Vilbeler Ortsgruppe des BUND ihren Scheck zum Gedenken an Peter Paul bei einer passenden Gelegenheit, wie die letzte Vorsitzende der NSG und Liquidatorin Annette Lockl informierte. Tanja Tahmassebi-Hack, 1. Vorsitzende des Vereins Streuobstwiese Kirschberghütte, bedankte sich für die Spende mit den Worten: »Hätte es die NSG nicht gegeben, dann gäbe es uns nicht.«
Annette Lockl nutzte die Abschiedsfeier für einen kurzen Blick zurück. Bereits bei der Gründung 1965 hatten die Vereinsmitglieder mit Besorgnis die rasanten Veränderungen in Feld und Flur verfolg. Und so waren erklärte Ziele des Vereins die Förderung des Naturschutzes und die Verbesserung der Umwelt. Um die gesetzten Ziele zu erreichen wurden die vier Arbeitskreise für den Artenschutz Pflanzen, Tiere, Landschaftsschutz und Stadtgestaltung, sowie Müllverbrennung und Recycling ins Leben gerufen. Regelmäßig wurden Sammelaktionen für verwertbar Stoffe, das Wort Recycling war damals noch nicht so bekannt, durchgeführt.
Lange wurde von den Mitgliedern erst ein Biotop und später ein Feuchtbiotop im Wald betreut und es wurden botanische Wanderungen durch den Stadtwald oder über die Amiwiese unter sachkundiger Führung veranstaltet. Zu den Aushängeschildern der NSG gehöre der jährliche Naturschutztag, der federführend mit den anderen Mitgliedern des Naturschutzfonds durchgeführt wurde. Mit gearbeitet wurde über viele Jahre in den städtischen Kommissionen für Umweltschutz, Landwirtschaft und Forsten sowie Stadtentwicklung und Denkmalpflege. Wie auch in der Agenda 21 und in zwei Arbeits- und Initiativkreisen. »In jüngerer Zeit stellten wir die Photovoltaik für Hausbesitzer und Mieter vor«, erinnerte Lockl.
In Vorträgen wurden Themen beleuchtet wie »Hamster« oder »Klimawandel und die Folgen«. Frank-Uwe-Pfuhl von der Umweltwerkstatt hatte ausgeführt, wo bei Eigenheimen zusätzliche Sicherungen vorgenommen sowie bei Bächen, Flüssen und der Küste die Deiche erhöht werden müssen. »Wir waren in vielen Gremien vertreten und in praktischer Arbeit engagiert. Nun hat das alles ein Ende, die NSG wurde Ende 2022 aufgelöst und wird nun abgewickelt. Von den zuletzt 40 Mitgliedern kümmern wir drei sogenannte Liquidatoren uns um die notwendigen Aufgaben. Die angenehmste Aufgabe ist es nun, aus dem Vereinsvermögen andere Vereine mit einer Spende zu unterstützen«, sagte Lockl.
Den Spendenübergaben folgte der gemütliche Teil mit einem Abschiedsessen gemeinsam mit den Spendenempfängern im Restaurant »Bella Vista«. (fau)