Bad Vilbel. Die drei Wohntürme des
Berufsförderungswerk Frankfurt in Bad Vilbel wurden für 25 Millionen Euro saniert. Die Übergabe des dritten Wohnturms wurde mit Gästen aus Politik und Wirtschaft gefeiert.
Mit alkoholfreien Cocktails stieß Maria Klink, Geschäftsführerin des Berufsförderungswerk Frankfurt am Main (BFW), mit Gästen aus Politik und Wirtschaft sowie Mitarbeitern auf einen besonderen Tag für das BFW an. Gefeiert wurde der erfolgreiche Abschluss eines über vier Jahre gehenden 25 Millionen Euro teuren Bauprojektes. Abgeschlossen wurde es mit der trotz Pandemie um einen Monat früher als geplanten Übergabe des Wohnturms C, der wie bereits zuvor die beiden Wohntürme A und B gemäß den aktuellen Auflagen modernisiert wurde.
»Mit der Übergabe des Wohnturms C mit 220 Zimmern schließen wir ein umfangreiches Sanierungsprojekt ab, das für das BFW Frankfurt zukunftsweisend ist, da diese große Investition den langfristigen Fortbestand des BFW als großer Reha-Einrichtung im Wetteraukreis sichert«, betonte Klink. Die 25-Millionen-Euro-Investition in die Modernisierung der drei Hochhäuser mit 600 Zimmern/Apartments stärke den hessenweit einzigen Standort für Dienstleistungen der beruflichen Rehabilitation.
Rund 500 Menschen aus ganz Hessen, die sich aufgrund einer gesundheitlichen Einschränkung beruflich neu orientieren müssen, werden bei ihrem Neustart von 200 geschulten BFW-Fachkräften begleitet und unterstützt.
»Mit der Investition wurde der Standort Bad Vilbel bestätigt und es wurden neue Kapazitäten geschaffen. Nach 40 Jahren gab es in den drei Wohnhochhäusern einen hohen Sanierungsbedarf, der mit großen Herausforderungen allein mit Blick auf die Erfüllung der Brandschutzmaßnahmen gemäß der aktuellsten Auflagen verbunden war«, betonte die Hausherrin.
Eingeleitet wurde es 2016 mit der Sanierung der Küche und der Überarbeitung des bisherigen Projektes von 2013. Im August 2019 wurde der sanierte Turm A übergeben. Im August 2020 startete die Modernisierung des Turms B und im Januar 2022 war Baustart für den Turms C.
Große Herausforderung
»Die Wohnhochhäuser bei laufendem Betrieb zu sanieren, ist eine Herausforderung gewesen, die punktgenau und erfolgreich gelungen ist«, würdigte Klink die gute Zusammenarbeit. Jetzt stünden den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Reha-Maßnahmen Wohnangebote mit zeitgemäßem Standard und eine Ausstattung auf modernstem Niveau zur Verfügung.
»Wir sind ein Sozialprojekt, das nicht bezuschusst wird, spendenfähig ist, aber seinen Unterhalt zugunsten von Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen selbst verdient«, betonte Klink. Bereits vier Geschosse seien wieder vermietet sowie zwei Stockwerke an das bbw Südhessen in Karben. Die Türme böten den Reha-Teilnehmern, Azubis in der Region und Studierenden Wohnraum. Zwei Drittel der Teilnehmer seien psychisch krank und kommen nach der medizinischen Rehabilitation zur beruflichen ins BBW. Nach der Maßnahme seien 83 Prozent der Absolventen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Die Geschäftsführerin dankte allen beteiligten Firmen und dem BFW-Vorstandsvorsitzenden Thomas Hild-Füllenbach für ihre Arbeit, ihren Einsatz und ihre Unterstützung.
Jan Weckler (CDU), der Landrat des Wetteraukreises, freute sich über die Einweihung von drei zukunftsweisenden Projekten in einer Woche in Bad Vilbel. Nach der Einweihung der Stadthalle Vilco und dem Spatenstich für die neue Grundschule im Quellenpark folge jetzt die Übergabe des Turms C im BFW.
Der Wetteraukreis gehöre zu den Mietern des BFW, da im Gebäude K die Oberstufe des Georg-Büchner-Gymnasiums untergebracht sei und das BFW zugleich mit der Technischen Hochschule Mittelhessen ein Hochschulstandort ist.
Hinzu komme die Stadt als Ankermieter ergänzte Bürgermeister Sebastian Wysocki (CDU). Die Stadt habe hier Wohnraum für Flüchtlinge aus der Ukraine gefunden. Zudem würden BFW-Praktikanten regelmäßig in der IT der Stadtverwaltung Einblicke in die berufliche Praxis erhalten.
Generalplaner Jürgen Romig und Architekt Helmut Dörfer lieferten Zahlen zu der zehnjährigen Projektarbeit. Saniert und modernisiert wurden 56 000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche.
Die Baumaßnahmen umfassten unter anderem die Sanierung der Dächer und Decken, der Küchen, von 560 Zimmern, Bädern und den Einbau neuer Fenster. Der Geschäftsführer des Bauunternehmens B&O, Martin Jungandreas sagte: »Bis zu 60 Handwerker haben hier täglich unter hohem Zeitdruck unter schwierigen Bedingungen gearbeitet.«
Einen Rundgang durch den achten Stock des zehn Stockwerke hohen Turms C verband BFW-Geschäftsführerin Maria Klink mit einem Abstecher auf das Dach. Dort warb sie für die Installation einer Photovoltaikanlage. Von Christine Fauerbach