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Geburtstag wird nachgeholt

Gruppenbild vor dem Kostümmuseum in Moulins: In diesem Jahr kann sich die Reisegruppe aus Frankreich mit den Bad Vilbeler Gastgebern vor einer quellenstädtischen Sehenswürdigkeit zum Gruppenbild zusammenfinden. Foto: Privat
Gruppenbild vor dem Kostümmuseum in Moulins: In diesem Jahr kann sich die Reisegruppe aus Frankreich mit den Bad Vilbeler Gastgebern vor einer quellenstädtischen Sehenswürdigkeit zum Gruppenbild zusammenfinden. Foto: Privat

Bad Vilbel. Gelebte Freundschaft: Jährlich abwechselnd besuchen sich Franzosen aus Moulins und Bad Vilbelerinnen und Bad Vilbeler. In der Quellenstadt wird der Austausch organisiert vom Partnerschaftsvereins Moulins-Bad Vilbel. An Pfingsten steht wieder der Besuch der Franzosen an.
Die Stadt Bad Vilbel ist mit gleich mehreren Städten verschwistert. Dazu zählen Glossop in Großbritannien, Moulins in Frankreich sowie Brotterode in Thüringen. Die Freundschaft nach Frankreich pflegt in der Quellenstadt der Partnerschaftsverein Moulins/Bad Vilbel. Was die französische Kleinstadt und die größte Stadt im Wetteraukreis gemeinsam haben? »Gar nicht mal so viel«, sagt Partnerschafts-Vereinsvorsitzende Susanne Kreuzer und lacht.
30 Jahre gelebte
Städtepartnerschaft

Moulins verdankt ihren Namen den Wassermühlen am Fluss Allier. Sie liegt am Fuße des Zentralmassivs, etwa 313 Kilometer südlich von Paris und 60 Kilometer nördlich von Vichy. Oder wie Kreuzer sagt: »Im Zentrum Frankreichs.« Moulins verfügt als ehemalige Residenz der Herzöge von Bourbon über einen bedeutsamen historischen, gut erhaltenen Stadtkern. Das sei ein echtes Highlight, sagt Kreuzer. Sie weiß, wovon sie spricht. »Ich war schon oft da.«
Seit 20 Jahren ist sie Mitglied im Partnerschaftsverein, seit 18 Jahren führt sie ihn an. Jährlich zum Pfingstwochenende besuchen sich die Wetterauer und die Franzosen abwechselnd. »Eine sehr schöne Tradition.« In wenigen Wochen steht der Besuch aus Frankreich an. »Wir freuen uns sehr, zumal wir dieses Jahr unser Jubiläum feiern wollen.«
2020 wollte man eigentlich 30-jährige Städtepartnerschaft feiern. Corona macht allen im wahrsten Sinne des Wortes einen Strich durch die Rechnung. »Das holen wir dieses Jahr nach.« Bad Vilbel sei im Wachstum. »In den letzten Jahren hat sich hier einiges getan. Ich bin gespannt, was sie sagen.«
Um die 40 Franzosen haben sich derzeit angekündigt. »Meist sind es zwischen 40 und 50 Teilnehmer«, berichtet Kreuzer. Mitglieder zählt der Partnerschaftsverein derzeit um die 110. »Wir würden uns sehr freuen, wenn auch jüngere Menschen den Weg zu uns finden würden.« Früher habe man beim Weihnachtsmarkt noch Werbung gemacht. Mittlerweile gestalte sich das alles deutlich schwieriger. »Unser ganzer Verein wird älter. Aber es sind auch immer mal wieder Schüler mit nach Moulins gereist. Es gibt keine Altersgrenze.«
Besondere Verbindung
zu Coco Chanel

Ein Besuch in Moulins sei nicht nur wertvoll, um die gelernten Französischkenntnisse zu vertiefen. »Die Stadt hat wirklich was zu bieten, und die Leute sind super freundlich.« Eine ganz besondere Verbindung hat die Stadt Moulins zur bekannten Modedesignerin Coco Chanel. Gabrielle Chanel hat nicht nur sechs Jahre ihres Lebens dort verbracht, sondern auch bei einem Café-Konzert ihren Spitznamen »Coco« erhalten.
Besonders ist auch, dass der französische Verein die Partnerschaft jedes Jahr erneuern muss. »Das ist anders organisiert als bei uns«, sagt Kreuzer. Der Austausch der jeweiligen Vorstände sei sehr gut. »Wir stehen in regelmäßigem Kontakt und organisieren auch Wanderungen.« Doch auch die seien altersbedingt etwas kürzer geworden. Das tue aber dem Spaß keinen Abbruch. »Wir waren mit 20 Leuten im Elsaß. Das war wirklich ein schöner Ausflug.«
Derzeit gilt es für Kreuzer und die Bad Vilbeler ein Programm auf die Beine zu stellen. »Das Problem ist, dass die Kosten überall explodieren, und der Besuch soll nicht zu teuer werden.« Hinzu käme,, dass nicht alle ins Hotel möchten. »Deshalb müssen wir Mitglieder finden, die andere aufnehmen.« Dennoch ist die Vorfreude spürbar. »Es ist schön, dass die gegenseitigen Besuche wieder möglich sind.« Von Patrick Eickhoff