Bad Vilbel. Matthias Meffert hat sich offensichtlich doch noch überreden lassen – und kandidiert nach anfänglicher Ablehnung nun wieder für den Posten des Bad Vilbeler Stadtbrandinspektors. Das erfuhren die Heilsberger Brandbekämpfer vom zuständigen Ersten Stadtrat Jörg Frank (CDU). Die Besetzung der vakanten Stadtbrandinspektor- und Vertreterstelle, die notwendige Neuorganisation der Feuerwehrführung, deren Stellung in der Verwaltung und die angespannte Personalsituation der Einsatzabteilungen – das waren die Top-Themen auf der gemeinsamen Jahreshauptversammlung von Einsatzabteilung und Verein der Freiwilligen Feuerwehr Heilsberg.
Wehrführer Thomas Farr und Jugendwart Heiko Federlein forderten Auskunft von Brandschutzdezernent Frank. „Bei der Stellenbesetzung des Stadtbrandinspektors handelt es sich um ein Wahlamt“, sagte Frank. Die Wehrführer hätten ihre Forderungen an die Stadt formuliert. Meffert sei zum Fachdienstleiter Freiwillige Feuerwehr ernannt worden, ist nun ehrenamtlicher Stadtbrandinspektor und hauptberuflicher Leiter der Gerätewarte. Das Amt des stellvertretenden Fachdienstleiters habe seit 1. Januar 2009 der Heilsberger Gerätewart Karlheinz Moll inne. Zum Team gehörten neben den Genannten noch Mike Neunert, Jürgen Och und Frank Hoppstock.
„Ohne uns wird’s brenzlig“, mahnte Wehrführer Thomas Farr in seinem Bericht zur Lage der Einsatzabteilung. Die sehr angespannte Personalsituation und die mangelnde Unterstützung seitens der Stadt bereitet den Führungen der Wehren Kopfzerbrechen. 2008 standen auf dem Heilsberg fünf Austritten nur eine Übernahme aus der Jugendfeuerwehr gegenüber. Die 31 aktiven Wehrleute rückten zu 69 Einsätzen, verbuchten 333 Fehlalarme. Immer mehr Leistungsträger würden aus beruflichen Gründen aus der Feuerwehr ausscheiden, darunter auch Hoffnungsträger für Führungsämter.
Die Stadtväter würden aktiv nichts unternehmen, um ernsthaft etwas zu ändern, klagte Farr. Die Einsatzbereitschaft könne mittelfristig nur aufrechterhalten werden, wenn die Stadt verstärkt städtisches Personal für den Feuerwehrdienst gewinne oder bei freien Stellen diese mit aktiven Feuerwehrleuten besetze. Andere Städte wie Raunheim seien da schon viel weiter und hätten ein ganzes Maßnahmenbündel von Treueprämien über ergänzende Renten zusammengestellt.
Zum Jahreswechsel habe es in Bad Vilbel 199 aktive Feuerwehrleute gegeben. „Von der reinen Zahl der Aktiven her stehen wir gut da“, sagte Frank. Die Tagesalarmstärke und die Belastung der Führungskräfte seien ein Problem. Bei der Erfüllung der Einstellungsvoraussetzungen und einer freien Stelle sei eine Einstellung von aktiven Wehrleuten in den städtischen Dienst ein Ausweg. Brandschutzdezernent und Erster Stadtrat Jörg Frank plädierte für eine landesweite Regelung. In der materiellen Entlohnung des Ehrenamtes sieht Frank ein sensibles Thema. Die von Thomas Farr gegebenen Anregungen seien hilfreich, so der Stadtrat. Doch könne die Stadt nicht den Arbeitsmarkt ersetzen.