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Blutkonserven werden dringend benötigt

Blutspende im Kulturforum: Silke Zuschlag (l.), Spenderin Beate Gelsheimer (Mitte) und Blutspendebeauftragte Regine Walkenhorst. Foto: Kauer
Blutspende im Kulturforum: Silke Zuschlag (l.), Spenderin Beate Gelsheimer (Mitte) und Blutspendebeauftragte Regine Walkenhorst. Foto: Kauer

Bad Vilbel. Das Deutsche Rote Kreuz Bad Vilbel hatte kürzlich zur Blutspende eingeladen – diesmal zum »großen« Termin mit längerer Öffnungszeit und daher mehr Spenderinnen und Spendern als sonst. 172 Menschen hatten sich angemeldet. 168 kamen schließlich auch.
Notwendig war der große Termin am Jahresanfang, weil es im Dezember vor allem wegen der Feiertage und vieler Urlaube weniger Blutspenden gibt. Zudem arbeiten die Krankenhäuser wieder mit voller Kapazität, sie hatten während der Feiertage den Betrieb etwas heruntergefahren. Aber benötigt werden Blutkonserven immer: In Hessen und in Baden-Württemberg im Durchschnitt täglich 2700.
»Das Kultur- und Sportforum in Dortelweil ist ein guter Ort zum Blutspenden«, sagt Silke Zuschlag, Bereitschaftsleiterin des DRK Bad Vilbel. Zentral gelegen, mit guten Parkmöglichkeiten und einer großen sogar beheizten Halle. Was momentan nicht selbstverständlich ist, da öffentliche Gebäude Raumtemperaturen von etwa 19 Grad haben sollen. Aber für die Blutspende wird eine Ausnahme gemacht.
Die Halle eigne sich gut für die »Spendenstrecke«, die alle Spenderinnen und Spender absolvieren: Los geht es mit Maske aufsetzen, Hände desinfizieren, Fragebogen ausfüllen. Darin geht es nicht nur um die Gesundheit. Frisch gepierct oder tätowiert? Gerade in einem Malaria-Gebiet Urlaub gemacht? Dann klappt die Blutspende diesmal leider nicht. Aber in ein paar Monaten wieder.
Gesundheits-Check
Wer spenden kann, geht an die nächste Station, lässt sich Blutdruck und Temperatur messen und in den Finger piksen. Anhand des Tröpfchens Blut wird der Eisenwert – fachsprachlich Hämoglobinwert – bestimmt.
Passt alles, stimmen die Gesundheitswerte, führt die Spendenstrecke zu den »Entnahmebetten« – dorthin, wo das Blut entnommen wird. »Rechts oder links?«, fragt Karlheinz Weinert, Bereitschaftsleiter der Bad Vilbeler DRK-Ortsvereinigung, die Spenderinnen und Spender. Denn je nach Arm, eben rechts oder links, sind die Entnahmebetten ausgerichtet. Karlheinz Weinert ist das »Taxi« auf der Strecke, das die Leute an die richtigen Stellen begleitet oder ihnen den Weg weist. Und auch, wenn das DRK-Team um die Blutspendebeauftragte Regine Walkenhorst etwas benötigt, ist er zur Stelle.
Beate Gelsheimer spendet zum 25. Mal Blut. Es ist ein Jubiläum leider ohne Ehrung – Corona mal wieder. Sonst hätte es eine Urkunde und Präsente gegeben »Aber das wird nachgeholt«, sagt Silke Zuschlag. Beate Gelsheimer ist die Ehrung gar nicht so wichtig. Sie hilft gerne anderen mit ihrem Blut. Auch sei es ein gutes Gefühl, wenn sich das Blut wieder erneuere.
Ist der Beutel mit dem halben Liter Blut gefüllt, die Spende beendet, müssen sich die Spenderinnen und Spender erholen. Mindestens zehn Minuten Ruhe sind gefordert und es sollte viel getrunken werden. Die Süßigkeiten, die es an der letzten Station gibt, nehmen alle zum Abschluss gerne mit.
Es war ein großer Termin mit vielen Spenderinnen und Spendern, der wegen der guten Organisation ruhig ablief – das DRK ist zufrieden. Anfang Februar geht es wieder auf die Spendenstrecke – die Blutgruppe 0 negativ ist auch dann wieder ganz besonders gefragt, denn sie ist immer knapp – auch, weil sie sehr selten ist.
Männer dürfen sechsmal im Jahr ihr Blut spenden, Frauen viermal; Gesundheitscheck inklusive. Das Blut wird in der Nacht nach der Spende in Frankfurt im Blutspendeinstitut getestet. Bei Auffälligkeiten wird der Spender oder die Spenderin informiert.
Wer Blut spenden möchte, aber unsicher ist oder Fragen dazu hat, kann gerne Silke Zuschlag ansprechen. Sie ist unter Telefonnummer 01 73/6 66 18 59 zu erreichen. (cka)