Bad Vilbel. Bürgermeister, Erste Stadtrat und Sozialdezernentin standen am Donnerstagnachmittag auf dem Niddaplatz für Fragen, Anregungen und Kritik parat. Ein erfolgreicher Termin, wie alle drei finden. Künftig könnte es mehr solcher öffentlichen Sprechstunden geben, die sich mit den herkömmlichen abwechseln sollen.
Sozialdezernentin Ricarda Müller-Grimm (SPD) geht ihre Notizen durch. Die Sprechstunde auf dem Niddaplatz in der Stadtmitte läuft erst eine Stunde, aber es steht schon eine ganze Menge in ihrem Buch. »Ich habe auch schon E-Mails verschickt und mit der Verwaltung telefoniert. Viele Sachen lassen sich auf dem kurzen Dienstweg anfragen.« Die Themen, die die Vilbeler den drei Magistratsmitgliedern mitbringen, sind völlig verschieden. »Es kam die Anregung, dass die Busse näher an den Haltestellen parken müssten, damit die barrierefreien Haltestellen ihren Zweck erfüllen, und es waren einige Neubürger da, die etwas zum Ehrenamt in Bad Vilbel wissen wollen«, zählt Müller-Grimm auf. »Und jemand hat die Stadt dafür gelobt, wie die Spielplätze überholt wurden.« Rund 40 Gespräche habe sie schon geführt, am Anfang sei es sehr voll gewesen.
»Ich bin auch froh, dass wir zu dritt hier sind«, meint Bürgermeister Sebastian Wysocki (CDU), dessen Gesprächspartner sich gerade verabschiedet hat. »Bürger geben uns hier auch direkt Briefe ab, und ich denke, es ist im Interesse aller, dass wir hier ganz bürgernah stehen und man sich nicht extra einen Termin in Dortelweil geben lassen muss.«
Von zugeparkten Feuerwehrzufahrten über Schlaglöcher bis zur Idee eines Stromsparkontos hat der Bürgermeister schon Gespräche geführt.
Positiv überrascht
Um Verkehr, Ärger über nächtliche Ruhestörungen und Autoposer geht es für den Ersten Stadtrat Bastian Zander (CDU). Wysocki ergänzt: »Ich bin schon vom Andrang bei den normalen Sprechstunden immer positiv überrascht, aber heute ist es noch mal mehr.« Die Rückmeldungen seien positiv, und die Vilbeler halten sich an die groben Zeitfenster von 15 Minuten pro Person, lassen dann die Wartenden durch. »Eine Sprechstunde dieser Art ist auf jeden Fall wiederholenswert. Ich könnte mir vorstellen, dass wir das im Mix mit den normalen Sprechstunden im Rathaus anbieten«, überlegt der Bürgermeister. »Denn es gibt ja auch hin und wieder Themen, die man vielleicht nicht öffentlich besprechen will.«
Bastian Zander hat beobachtet, dass die Vilbeler aus den verschiedensten Stadtteilen zum Niddaplatz gekommen sind, um ihr Anliegen vorzubringen. »Ich glaube, das ist der richtige Ort hier, um das zu machen.« Zwei Stunden haben sich die drei hauptamtlichen Mitglieder des Magistrats Zeit genommen, um den Vilbelern in der Stadtmitte Rede und Antwort zu stehen. (nma)