Bad Vilbel. Lange blieb die Küche im Treff der Vilbeler Arbeiterwohlfahrt (AWO) in der Wiesengasse bedingt durch Corona kalt und es gab kein Mittagstisch-Angebot. Am Montag öffnete der AWO-Treff für Gäste dann wieder seine Türen. Rainer Fich, Vorsitzender der AWO Bad Vilbel, und Schriftführer Klaus Arabin begrüßten am Eröffnungstag die Sozialdezernentin des Wetteraukreises, Stephanie Becker-Bösch und Eva Reichert, Geschäftsführerin der Behindertenhilfe Wetteraukreis gGmbH (bhw).
Küchenleiterin ist Diplom-Ökotrophologin Birgit Berg. Für Service und Küche im AWO-Treff sind neben ihr zwei Festangestellte und zwei Menschen mit Unterstützungsbedarf tätig. Bei der Eröffnung wurde Birgit Berg von Doris Fischbach, Alexander Spahn und Irene Wernik unterstützt. Das bhw-Team verwöhnte die Gäste mit einem Klassiker aus der hessischen Küche: Es servierte als Vorspeise einen kleinen Blattsalat mit Vinaigrette, als Hauptgericht grüne Soße, gekochte Eier und Salzkartoffeln und als Dessert Schokokuchen. Alle Speisen werden vor Ort frisch zubereitet.
Vorbereitung
auf das Berufsleben
Doch bevor es so weit war und die Gäste sich das Menü schmecken ließen, stießen die Gastgeber mit ihren Besuchern und dem bhw-Team mit Sekt oder Apfelsaft auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit an. »Wir freuen uns, unseren Mittagstisch mit diesem Partner umzusetzen. Denn damit gehen wir einen weiteren Schritt in unserem sozialen Engagement«, betonte Rainer Fich.
Die bhw beschäftigt Menschen mit geistigen, psychischen oder seelischen Beeinträchtigungen. Sie werden von der bhw auf ihrem Weg ins Berufsleben begleitet und können unter anderem eine von den Handelskammern anerkannte Teilqualifizierung zum Hauswirtschaftshelfer absolvieren. Diese vergrößert ihre Chancen eine Stelle auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu finden. Stephanie Becker-Bösch erklärte: »Ich befürworte immer, wenn unsere Träger sich miteinander vernetzen und es zu einer Kooperation kommt, wie hier zwischen einem unserer großen Inklusionsbetriebe der bhw und der AWO. Das ist hier ein großes Leuchtturmprojekt für die Region mit Strahlkraft.«
Eva Reichert fügte hinzu: »Der Mittagstisch im AWO-Treff ist eine sehr gute Möglichkeit für die zukünftigen Hauswirtschaftshelfer, ihre Kompetenzen im Alltag einzusetzen und zu erweitern. Wie bieten Menschen mit Handicap die Chance, sich einzubringen, etwas zu lernen und an die Gesellschaft etwas zurückzugeben.«
Vor Corona war in der AWO-Küche in der Wiesengasse ein ehrenamtliches Küchenteam unter Leitung von Hans-Joachim Hisgen im Einsatz. »Während Corona gab es anstelle des Mittagstisches Abholgutscheine für Metzgereien und Restaurants«, informierte Klaus Arabin. Er stellte den Kontakt zum bhw in Nidda her. Zudem kann er sich vorstellen das Angebot mit ehrenamtlichen und professionellen Kräften (»es gibt ein Riesenpotenzial«) auszubauen.
So wird das bhw ab Oktober montags im AWO-Treff eine Teilhabeberatung anbieten. Zeiten für die Beratung und Modalitäten werden noch bekannt gegeben.
Die ersten Gäste des wiedereröffneten, beliebten Mittagstischangebotes kamen bereits eine Stunde zuvor, um elf Uhr, in den AWO-Treff. Der Mittagstisch wird immer montags zwischen 12 und 13.30 Uhr in der Wiesengasse 2 angeboten. Der aktuelle Speiseplan ist auf der Internetseite der AWO unter www.awo-badvilbel.de/awo-mittagstisch veröffentlicht.
Mit Tafelausweis erhalten Gäste einen Nachlass von vier Euro auf den Essenspreis. Dies wird ermöglicht durch einen Zuschuss der Stadt Bad Vilbel. Für ein Menü mit Vor-, Haupt- und Nachspeise zahlen die Gäste sechs Euro oder 6,50 Euro pro Essen. Neben dem Mahlzeiten schätzen die Gäste auch den Austausch in geselliger Runde.
Von Christine Fauerbach
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