Bad Vilbel. Die Frankfurter Straße ist seit geraumer Zeit eine Baustelle. Die Stichstraßen sind bekanntlich fertig, doch aktuell ist der Marktplatz vor dem Alten Rathaus eine offen Baustelle. Und das wird auch noch für einige Monate so bleiben, wie Ingenieur Franz Zior dem Ortsbeirat Kernstadt in seinem Sachstandsbericht zum Umbau der Frankfurter Straße erklärte.
Verkehrsteilnehmer, Anwohner, Gastronomen, Geschäftsinhaber: Wer in der Frankfurter Straße wohnt oder arbeitet, muss seit einiger Zeit starke Nerven beweisen. Anfang März zog die Baustelle vor das Alte Rathaus, wo seitdem der nächste Bauabschnitt läuft. »Es wurden verschiedene Kabel und Rohre im Untergrund gefunden, die so nicht in den Plänen stehen. Das verzögert leider alles«, erklärte Ingenieur Franz Zior, der mit seinem Ingenieursbüro die »Attraktivierung der Frankfurter Straße« begleitet.
Breiterer Radweg und Längsparkplätze
Zudem seien die Umbauten am Marktplatz ohnehin ein deutlich größeres Unterfangen als im Rest der Frankfurter Straße, denn bei der Gelegenheit legen die Stadtwerke gleich neue Rohre. Insgesamt wurde der Bereich zwischen Erzweg und Rathausbrücke in fünf Abschnitte eingeteilt. »Auf diese Weise stellen wir sicher, dass wichtige Stellen wie die Bank oder die Tiefgarage immer erreichbar sind«, so Zior und fuhr fort: »Im dritten Quartal wird der Marktplatz fertig«, sagt er. »Frühherbst«, grenzte er weiter ein. Wenn sich der Marktplatz in den letzten Zügen befindet – also im Spätsommer –, wolle man mit der dritten Phase der Attraktivierung der Frankfurter Straße beginnen.
Dann werde die Fahrbahndecke dieser Hauptverkehrsmeile der Innenstadt vier Zentimeter dick erneuert, der Radweg im Süden werde verbreitert. Um den nötigen Platz dafür zu schaffen, fallen vor Woolworth die Kopfparkplätze weg und werden zu Längsparkplätzen, was auch dem Verkehrsfluss allgemein zuträglich ist, meint Zior. »Insgesamt wollen wir mit allen Maßnahmen im Sommer 2023 fertig sein«, kündigte er an.
Im Großen und Ganzen werde an der Frankfurter Straße baulich nicht viel verändert. »Es wird aber überall ertüchtigt, erneuert und verschönert.« Ein Funktionsband soll an den breiten Stellen Platz für Pflanzen und Sitzbänke bieten. »In der gesamten Frankfurter Straße wird außerdem nach dem Umbau die Barrierefreiheit gegeben sein. Die Straße wird behindertengerecht umgebaut«, ergänzte der Erste Stadtrat Sebastian Wysocki (CDU).
Baumpflanzungen und Buslinie 30
Die Mitglieder des Ortsbeirats Kernstadt haben einige Fragen für den Ingenieur und den Ersten Stadtrat im Gepäck, so geht es im weiteren Verlauf der Sitzung unter anderem um die Bäume. Zior fasste zusammen: »Zurzeit stehen 30 Bäume in der Frankfurter Straße. Im südlichen Bereich fallen drei weg wegen des neuen und breiteren Radweges.« Dafür würden an anderen Stellen insgesamt fünf neue gepflanzt werden. »Sie können sich sicher sein, dass das Thema Bestandteil von intensiven Gesprächen und Diskussionen war. Wir haben die beste Lösung gefunden.«
Erich Schlessmann (FDP) wollte wissen, ob in Zukunft auch die Buslinie 30 wieder durch die Frankfurter Straße rollen werde. Darauf antwortete Sebastian Wysocki: »Die Stadtbusse werden auf jeden Fall dort fahren. Bei der Linie 30 überlegen wir tatsächlich, ob diese nach dem Umbau nicht weiterhin durch die Kasseler Straße in Richtung Nordbahnhof fährt, so wie es gerade wegen der Bauarbeiten der Fall ist.« Das wäre »sehr bedauerlich«, kommentierte Erich Schlessmann.
Die Frankfurter Straße wird künftig mit Pollern ausgestattet, hieß es weiter. Denn überall, wo keine Poller stehen, parke sofort ein Auto. »Diese Poller sind aber herausnehmbar. Für den Hessentag oder Feste generell ist das wichtig«, so Wysocki.
Frankfurter wird Tempo 20-Zone
In der Frankfurter Straße wird künftig Tempo 20 vorgegeben sein. Vor jedem der fünf Platzbereiche soll ein Piktogramm auf dem Boden auf das Tempolimit aufmerksam machen. »Außerdem sind diese Platzbereiche durch ein anderes Pflaster optisch klar vom Rest der Straße abgegrenzt. Auch das wird Autofahrern dann zeigen, dass sie an diesen Stellen besonders vorsichtig fahren sollen«, so Erster Stadtrat Sebastian Wysocki.