Dortelweiler spenden 1520 Euro an gemeinnützigen Verein
Bad Vilbel. »Bildung ist die mächtigste Waffe, die du verwenden kannst, um die Welt zu verändern«, sagte Nelson Mandela. Die Dortelweiler Vereine greifen das Zitat des Friedensnobelpreisträgers auf und spenden 1520 Euro für die Grundschule in Goudem. Die Eltern der 140 Schülerinnen und Schüler im Senegal favorisieren den Bau von zwei neuen Klassenräumen anstelle von Toiletten.
Flexibilität ist in Corona-Zeiten eine gefragte Tugend. Unter Beweis gestellt haben diese die Organisatoren und Akteure des kurzfristig aufgrund der Corona-Einschränkungen abgesagten 36. Dortelweiler Weihnachtsmarktes 2021. Sie hatten bereits alles für den traditionellen Weihnachtsmarkt an der evangelischen Kirche am ersten Advent geplant und vorbereitet, ein Hygienekonzept erstellt, Handzettel und Plakate gedruckt, gebacken und gebastelt. Und bereits festgelegt, dass der Erlös aus dem Verkauf an das Projekt »Schule im Senegal« des gemeinnützigen Vereins Carez Foundation geht.
Weihnachtshütten aufgestellt
Dann hatten die Mitglieder des Kreativteams der evangelischen Kirche die zündende Idee, anstelle des Weihnachtsmarktes an der evangelischen und der katholischen Dortelweiler Kirche Weihnachtshütten aufzustellen. Und dort vor den beiden Kirchen ihr Angebot an den Mann und an die Frau zu bringen.
Die Aktion war ein voller Erfolg, wie die Aktiven von der Arbeitsgemeinschaft Dortelweiler Vereine bei der Spendenübergabe berichteten. Vorsitzender Klaus Althoff überreichte Rubini Gueye vom Verein Carez Foundation einen symbolischen Scheck in Höhe von 1520 Euro. Darin enthalten sind Einnahmen aus dem Hüttenverleih, aus dem Verkauf der gebastelten, gehäkelten und gestrickten Artikel sowie der gebackenen Leckereien des Kreativkreises Dortelweil, der Aktion Bethmännchen und einer Einzelspende.
Rubini Gueye, die in Bad Vilbel aufgewachsen ist, berichtete, dass die Freude der 140 Schülerinnen und Schüler, ihrer Eltern- und der fünf Lehrer über die angekündigte Spende aus Dortelweil riesengroß ist. In einer Versammlung mit Lehrern und Eltern wurde der Wunsch geäußert, anstatt der zuvor genannten Toilettenanlage lieber zuerst noch zwei weitere Klassenräume zu bauen.
»Die Grundschule in Goudem, das mitten im Landesinneren der Republik Senegal liegt, wird von viel mehr Kindern besucht als vorgesehen«, informierte Rubini Gueye. Zurzeit werden die Kinder in Schichten in mehreren Gruppen und zu unterschiedlichen Zeiten unterrichtet. Die Eltern der Grundschule in Goudem beteiligen sich zu 25 Prozent an den Baukosten für die beiden Klassenzimmer.
Bei den Klassenzimmern handelt es sich um Räume mit nackten Wänden, Erdfußboden und Wandöffnungen anstelle von Fenstern. Die Grundschule in Goudem besteht bislang nur aus Schulräumen. Toiletten und Waschmöglichkeiten fehlen. Das Projekt Bau eines »Toilettenhauses für die Kinder einer Grundschule in Goudem« ist deshalb nach wie vor aktuell. Dafür werden Spenden in Höhe von rund 5000 Euro benötigt.
Die Gehälter für die fünf Lehrer finanziert Abdoulaye Dia, der Neffe von Rubini Gueyes Ehemann Oumar, von seinem Einkommen. Er hat 2020 mit finanzieller Unterstützung der lokalen senegalesischen Gemeinde und Hilfsmitteln von Familie Gueye die Grundschule in Goudem gebaut.
Für den Schulstart hatte die Bad Vilbeler Familie Gueye mehr als 90 gebrauchte Schulranzen gesammelt, die per Container auf die lange Reise gingen und gut in Goudem ankamen.
Im Zweijahresrhythmus besucht die Familie die Verwandtschaft in Senegal. In den vergangenen Jahren wurden etliche Container von ihnen gepackt und der Transport mit eigenen Mitteln finanziert. In diesem Sommer wollen die Gueyes wieder einen Container nach Senegal schicken. Und sie sind auf der Suche nach einem funktionstüchtigen Drucker für die Arbeitsblätter der Schüler. (fau)
Spenden: Carez Foundation e.V., https://carez-foundation.org, Rubini Gueye, Spendenkonto Mainzer Volksbank, IBAN: DE59 5519 0000 0149 4250 27; BIC: MVBMDE55.