Bad Vilbel. Der Ortsverein des Bundes für Umwelt- und Naturschutz (BUND) hat den Sitzungsverlauf der Umweltkommission kritisiert (siehe BVA vom 18. November: »BUND kritisiert Kommission – Geheimnistuerei statt öffentlicher Debatte«). Diese Kritik weist Stadtrat Klaus Minkel (CDU) zurück.
Seit ein »Spätberufener« beschlossen habe, in die Kommunalpolitik zu gehen, entstehe der Eindruck, »dass ein Ehepaar den Stadtwald als Trampolin für das persönliche Fortkommen missbraucht«, so Stadtrat Minkel. Er meint damit den SPD-Bürgermeisterkandidaten Gunther Salomon und dessen Ehefrau Heike Schlosshahn-Salomon, die beide im BUND engagiert sind.
Was die Kritik am Verlauf der Kommissionssitzung angehe, so betont Minkel, dass »unter meiner Leitung über drei Stunden »sehr erschöpfend über den Wald diskutiert wurde. Am Ende vertraten einige Wenige eine eindeutige Minderheitsposition. Die beiden von der Staatlichen Forstverwaltung vorgelegten Wirtschaftspläne wurden mit überwältigender Mehrheit angenommen, und zwar auch mit den Stimmen vieler sachkundiger Bürger.«
Die »Dürrekalamität« im Bad Vilbeler Stadtwald will Minkel nicht kleinreden. Tatsächlich sei aber in Bad Vilbel vieles besser als anderswo gelaufen, so der Stadtrat und listet vier Punkte hierfür auf:
»1.) Wir haben in den letzten 40 Jahren bewusst auf die Fichte als Brotbaum verzichtet. Daher haben wir vergleichsweise nur geringe prozentuale Verluste.
2.) 30 – 40 Jahre früher als andere haben wir auf die natürliche Verjüngung gesetzt, die jetzt andere als letzten Schrei verkünden.
3.) Noch nie hatten wirtschaftliche Überlegungen Vorrang. Die Stadt ließ sich jedes Jahr den Wald etwas kosten.
4.) Bereits jetzt verbleibt 20 % der Holzernte als Totholz im Wald. Auf die Holzernte darf aber zur Pflege des Waldes nicht verzichtet werden.«
Würde man auf die Holzernte aber verzichten, so würde der Wald für Forstarbeiter nicht mehr sicher sein und als Erholungswald für die Menschen ausfallen, führt Minkel aus. Auch sei es ein ökologischer Schaden, das in Deutschland benötigte Holz nur von weither, auch über den Ozean, herbeizuschaffen. Abgesehen von Schadholz habe man in Bad Vilbel zudem stets weniger dem Wald entnommen als der Zuwachs.
Diese Tatsachen und Argumente würden die lautstarken Kritiker verkennen und die Öffentlichkeit in die Irre führen.
Abschließend verwies Stadtrat Minkel darauf, dass man in der Vergangenheit den Wald stets aus politischem Streit habe heraushalten können und die Beschlüsse einstimmig gefasst worden seien. »Der Wald hat es nicht verdient, zum Wahlkampfgezänk Einzelner zu werden«, so Minkels Resümee. (zlp)