Kulturamtsleiter präsentiert im Ausschuss anstehende Vorhaben
Bad Vilbel. Die Burgfestspiele sind ein Aushängeschild der Quellenstadt. Doch damit die alten Mauern den jährlichen Theaterbetrieb schaffen, muss in das Bauwerk investiert werden. Der Burggraben braucht eine Behandlung, die Mauern an vielen Stellen Sanierungen und ein neues Bühnendach muss her. Zudem laufen die Planungen für die neuen Theaterwerkstätten weiterhin auf Hochtouren.
Gleich mehrere Präsentationen hat Kulturamtsleiter und Festspielintendant Claus-Günther Kunzmann für die Mitglieder des Sozialausschusses im Gepäck. Denn in naher Zukunft stehen einige Investitionen an: Die Burg braucht an vielen Stellen Pflege.
Hohe Anforderungen fürs Bühnendach
Von außen erscheint es wie ein kleiner Posten, doch Kunzmann kann den Ausschussmitgliedern erklären, warum die Erneuerung des Bühnendachs sehr aufwendig wird: »Das aktuelle Dach ist in die Jahre gekommen und kam in den vergangenen Jahren gerade noch so durch die statischen Prüfungen.« Ein neues müsse nun dringend her. »Wir haben sehr komplexe Anforderungen an das Dach. Es muss eine gute Akustik bieten, der Regen darf nicht zu laut darauf prasseln, die Bühnentechnik und Scheinwerfer müssen angebracht werden können und als Teil der Bühne muss es optisch stimmen«, zählt er auf.
Die beiden Säulen, die das aktuelle Dach tragen und mitten auf der Bühne stehen sollen bei dieser Gelegenheit endlich weg. Der Entwurf des Architekten sieht derzeit ein etwas gedrehtes Bühnendach vor, das symmetrischer in den Burghof ragt, erläutert Kunzmann. Drei Säulen rechts und drei links stehen am Rand der Bühne und stützen das Dach. »Außerdem stellt die Denkmalpflege uns komplexe Anforderungen.« Eigentlich wollte diese ein Dach sehen, das nach der Saison wieder abmontiert werden kann, doch der Aufwand dafür wäre gigantisch. »Uns wurde signalisiert, dass man mit einer dauerhaft angebrachten Version zufrieden sein könnte, wenn die Konstruktion möglichst filigran und unauffällig ist. Das ist beim aktuellen Entwurf gegeben, finde ich«, beschreibt Kunzmann. Ende des Jahres soll der Bauantrag eingereicht werden.
Wurzeln im Graben beschädigen Mauern
Auch der Burggraben verlangt Pflege. Wurzelwerk hatte die Mauern beschädigt, weshalb Bäume im Graben schon vor einer ganzen Weile gefällt worden sind. »Die übrig gebliebenen Stämme verrotten jetzt im Burggraben, das ist problematisch. Außerdem ist das Ufer an vielen Stellen erodiert.«
Ebenso ist der Ablauf in Richtung Nidda völlig marode. Die 2350 Quadratmeter umfassende Wasserfläche bedürfe deshalb einer umfassenden Sanierung. »Oberursel hat am Maasgrundweiher ähnliche Probleme gehabt. Dort wurden Matten aus einem bepflanzbaren Material ausgelegt, um die Ufer zu stabilisieren.« So wolle man auch in Vilbel vorgehen.
Im Osten der Burg ist die Mauer an vielen Stellen gerissen, auch hier müsse man bald ran, weiß der Kulturamtsleiter. »An einer Stelle ist der Sandstein gebröckelt und wurde vor einer Weile mit Backsteinen abgestützt. Das trägt allerdings nicht gerade zur Ästhetik bei«, findet Kunzmann. Die Mauer im Osten sowie der Burgturm im Osten seien voller Provisorien. Eine umfassende Sanierung ist auch hier unausweichlich.
»Das ist alles nichts Neues, was ich Ihnen hier erzähle und bereits im Haushalt verankert. Aber ich wollte die Gelegenheit nutzen, das als großes Paket heute vorzustellen«, so Kunzmann.
Weiterhin laufen die Planungen für die rund 7,5 Millionen Euro teuren Theaterwerkstätten in Dortelweil (wir berichteten). Das Konzept wurde mittlerweile etwas komprimiert. Nördlich des städtischen Betriebshofs sollen Werkstätten, drei Probenbühnen und Lagerflächen entstehen. Bislang nutzen die Burgfestspiele dafür provisorische Räume in der Stadt verteilt, deren Kapazitäten aber längst nicht mehr ausreichen.