Schöneck. »Die EU ist mehr als ein gemeinsamer Binnenmarkt, sondern das weltweit größte Friedensprojekt«, heißt es in einem Presseschreiben von Landtagsabgeordneten Max Schad (CDU). Der Europäische Gedanke könne aber nicht von »oben herab« verordnet werden, sondern müsse von den Bürgerinnen und Bürgern selbst mit Leben gefüllt werden. Das Fundament dafür bildeten auch in Hessen die zahlreichen Städtepartnerschaften, die oft seit vielen Jahrzehnten bestehen und aus denen unzählige Freundschaften hervorgegangen sind.
Um den Austausch zwischen Kommunen, Vereinen und Institutionen zu fördern, die sich für europäische Themen engagieren, hat die Hessische Landesregierung vor einigen Jahren das »Europanetzwerk Hessen« ins Leben gerufen, zu dem nun die Gemeinde Schöneck gehört.
Europa-Staatssekretär Mark Weinmeister war schon im September in Schöneck zu Gast, um sich über den Stand der Partnerschaften mit der französischen Stadt Anould und dem ungarischen Gyomaendröd zu informieren und überreichte eine Urkunde, die die Aufnahme in das »Europanetzwerk Hessen« offiziell dokumentiert.
Bürgermeisterin Conny Rück, der CDU-Landtagsabgeordnete Max Schad sowie Ludger Stüve, Virginie Hinkel und Volker Ohl von der Arbeitsgemeinschaft zur Förderung europäischer Partnerschaften Schöneck hießen den Gast aus Wiesbaden willkommen.
Die Partnerschaft mit Anould besteht bereits seit 1973; 2003 wurde auch ein Partnerschaftsvertrag mit Gyomaendröd unterzeichnet. Beide Partnerschaften seien sehr lebendig, was zahlreiche gegenseitige Besuche unterstreichen. »Sich kennenzulernen war von Anfang an das übergeordnete Ziel. Entstanden ist mittlerweile eine sehr intensive, regelmäßig gepflegte Freundschaft. Wir leben unsere Partnerschaften, deshalb sind die Sprachbarrieren kein Problem«, betonte Bürgermeisterin Rück. Nicht nur der Kontakt der »Freien Sänger Kilianstädten« mit dem Chor in Gyomaendröd, sondern auch der zwischen der Feuerwehr Büdesheim und den Kollegen in Anould sei sehr eng.
Virginie Hinkel, selbst aus Anould stammend, hat durch die Städtepartnerschaft sogar ihren Ehemann kennengelernt und lebt mittlerweile in Schöneck. »Gerade im vergangenen Jahr haben wir schmerzhaft lernen müssen, wie wichtig offene Grenzen in Europa sind. Zu einer guten Nachbarschaft gehört gegenseitiges Vertrauen. Und wie lernt man sich besser kennen, als bei persönlichen Begegnungen?«, lobte Max Schad das Engagement aller Beteiligten, die den europäischen Gedanken vor Ort pflegen. (zlp)
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