Karben. Der Schreck sitzt noch tief bei Christian Fink. Nur durch Zufall konnte der Petterweiler kürzlich seine 14 Monate alte Mischlingshündin Nelly vor gesundheitlichem Schaden oder Schlimmerem bewahren.
Beim Spielen im heimischen Garten entdeckte die Hündin einen vermeintlichen Leckerbissen in Form eines Blutwurststückes. Den ließ sie natürlich nicht im Gras liegen.
Nur dem schnellen und beherzten Eingreifen ihres Halters verdankt die Hündin ihre Gesundheit. Er holte den mit Rasierklingen präparierten Köder aus dem Maul seiner Hündin und fuhr mit ihr zum Röntgen gleich in die Tierklinik. Entwarnung: »Zum Glück hatte sie nichts geschluckt«, sagt Christian Fink.
Bereits im Juni hatte ein/e Unbekannte/r vier mit Rasierklingen präparierte Blut- und Fleischwurstköder in der Steingasse und der Alten Haingasse – zwei davon im Garten der Familie Fink – deponiert. Zwei weitere Köder, bei denen es sich teils um ausgehöhlte Blutwurststücke, die mit Teewurst und Rasierklingen wieder befüllt wurden, handelte, wurden im Juli in der Steingasse und im Feld gefunden. Und in der dritten Augustwoche fand man zwei weitere gefährliche Köder in der Steingasse.
»Das Auslegen dieser gefährlichen Köder ist hinterlistig und gemeingefährlich«, sagt Christian Fink.
Weitere Köderfunde der Polizei melden
Die Polizei ruft Eltern, Hunde- und Katzenbesitzer zur erhöhten Aufmerksamkeit auf. Die Empörung bei den Petterweilern ist groß. Rechtsanwältin Kyra Nehls und ihr Mann setzten über ihre Facebook-Gruppe 600 Euro für Hinweise zur Ergreifung des Täters/der Täterin aus. Das fand in der Bevölkerung große Zustimmung und weitere Spender stockten den Betrag auf. Inzwischen sind 2900 Euro zusammengekommen. »Grundschüler Till stellt zehn Euro von seinem Taschengeld zur Verfügung, wie auch eine Seniorin, die eine Erwerbsunfähigkeitsrente bezieht, ein Strafverteidiger von außerhalb, örtliche Handwerker und Gastronomen sowie 41 Familien beteiligen sich«, berichtet Kyra Nehls. Auch die Stadt Karben beteiligt sich an der Aussetzung der Belohnung.
Die Polizei bittet die Bürger um Mithilfe: Wo sind weitere derartig präparierte Köder gefunden worden? Wer einen Köder findet, wird gebeten, umgehend die Polizei zu verständigen. Und sorgsam mit den Ködern umzugehen, um keine Spuren zu verwischen.
Wer diese und anderweitige sachdienliche Hinweise geben kann, erreicht die Friedberger Ermittlungsgruppe unter den Telefonnummern 0 60 31/60 11 93 oder unter 0 60 31/60 10. Von Christine Fauerbach