Veröffentlicht am

Massenheimer »Anders-Gottesdienste« – »Nicht wir müssen Weihnachten retten, sondern Weihnachten rettet uns«

Bad Vilbel. Der Vorstand der Evangelischen Kirchengemeinde Massenheim hat  beschlossen, dass bis zum 10. Januar 2021 keine Präsenzgottesdienste in der Kirche live gefeiert werden – das gilt auch für Heilig-Abend, die Feiertage und Silvester, teilt Pfarrerin Irina Vöge mit. Der Beschluss ist in Anbetracht der steigenden Infektions- und Todeszahlen durch das Corona-Virus gefallen. Weihnachten werde so zwar nicht in Live-Gottesdiensten gefeiert, sondern einfach nur »anders«. »Diese Entscheidung treffen wir aus Nächstenliebe und Solidarität mit all den Menschen in unserer Stadt und unserem Land, die durch den harten Lockdown Einschränkungen gemeinsam tragen (z.B. Kulturschaffende, Handel und Gastronomie) und der medizinischen Teams in unseren Kliniken und Seniorenheimen«, so Pfarrerin Vöge.

Klar sei jedoch: »Weihnachten 2020 fällt nicht aus! Wir feiern es in diesem Jahr anders.« So seien bereits seit Monaten  viele Angebote für zu Hause online oder persönlich oder in der offenen Kirche durchgeführt worden.
Für Heiligabend sind folgende Video-Gottesdienste geplant: Ab 15 Uhr Weihnachtsgottesdienst für Groß und Klein mit Krippenspiel aus Massenheim; ab 16 Uhr Weihnachtsgottesdienst für Erwachsene des Dekanates Wetterau aus der Kirche in Reichelsheim, ab 16 Uhr Familien-Weihnachtsgottesdienst des Dekanates. (Alle Video-Gottesdienste sind auch nach dem Heiligen Abend noch abrufbar.)
Glockengeläut

Von 15 bis 18 Uhr feiert die Pfarrfamilie aus dem Weihnachtsbus heraus Minigottesdienste mit angemeldeten Haushalten »Weihnachten auf Rädern«. Um 18 und 18.30 Uhr läuten die drei Glocken (frisch renoviert!)  der Massenheimer Kirche zur Andacht für Zuhause, die im Stadtteil an verschiedenen Orten zum Abholen bereit liegt.

Um 19 Uhr läuten die Glocken ökumenisch und im Anschluss sind alle Menschen eingeladen, gemeinsam aus Fenstern, Türen und von Balkonen gemeinsam »O du Fröhliche« zu singen und zu musikzieren.

An den beiden Weihnachtstagen ist die evangelische Kirche jeweils von 10 bis 16 Uhr zum stillen Gebet am erleuchteten Weihnachtsbaum geöffnet und an Silvester von 16 bis 20 Uhr.
Die Gemeinde will möglichst viele Menschen mit der Weihnachtsbotschaft erreichen, führt Pfarrerin Vöge aus. Dabei sei dem Vorstand bewusst, dass der Gottesdienstverzicht, die Situation für einsame Menschen verschärft.  Daher sind Pfarrerin Vöge und die Mitglieder des Kirchenvorstands an den Weihnachtstagen natürlich telefonisch für Gespräche, Anfragen und gemeinsame Gebete erreichbar. »Wir sind da! Und ja, es stimmt: ›Nicht wir müssen Weihnachten retten, sondern Weihnachten rettet uns’ (Annette Kurschus, stellvertretende Ratsvorsitzende der EKD). (zlp)