Wenn der Wirkstoff da ist, können täglich 1000 Menschen geimpft werden
Wetteraukreis. Innerhalb von drei Wochen ist in Büdingen ein Impfzentrum für den gesamten Wetteraukreis errichtet worden. Am Freitag wurde es von der Kreisspitze vorgestellt. Wir beantworten in diesem Zusammenhang die wichtigsten Fragen.
Wie gelange ich an einen Impftermin?
Die Terminvergabe soll durch das Land Hessen erfolgen. Nach bisheriger Erkenntnis werden die Einladungen postalisch versendet; mitsamt Reservierungscode, der zum Termin mitgebracht werden muss. Zusätzlich wird ein Call-Center für die Termine eingerichtet. Die Impfung ist freiwillig und kostenlos.
Wo genau ist das Impfzentrum?
Im Industriegebiet in Büdingen am Ortsausgang Richtung Gelnhausen wurde der leerstehende Obi-Baumarkt umgebaut. Im gesamten Zentrum herrscht Maskenpflicht.
Wie komme ich zum Impfzentrum?
Vom Bahnhof in Büdingen wird ein Shuttle-Service eingerichtet. Alle 30 Minuten fährt ein Bus. Je nach Bedarf kann die Taktung angepasst werden. Dieser Service gilt während der gesamten Öffnungszeit, also von Montag bis Sonntag von 7 bis 22 Uhr. Für die Anreise mit dem Auto wird das Impfzentrum durch Hessen-Mobil ausgeschildert, wie Landrat Jan Weckler mitteilt. »Mitmenschlichkeit ist gefordert«, betont Büdingens Bürgermeister Erich Spamer. Man solle sich untereinander – ob ehrenamtlich oder aus der Nachbarschaft – helfen, um zum Zentrum zu gelangen.
Und wenn ich es nicht nach Büdingen schaffe?
Es gibt drei mobile Einsatzteams, die Menschen in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeeinrichtungen vor Ort impfen sollen. Außerdem sollen in Zukunft Impfungen bei den Hausärzten möglich sein. »Die Hausärzte kennen ihre Patienten besser«, sagt Amtsarzt Dr. Reinhold Merbs. Er empfiehlt, die Impfaufklärung bereits beim Hausarzt zu machen.
Was muss ich zum Termin mitbringen?
Zur Anmeldung werden der Reservierungscode aus der Einladung, Personalausweis oder Reisepass sowie der Impfpass benötigt. Ist das Aufklärungsgespräch bereits beim Hausarzt erfolgt, wird das unterschriebene Merkblatt benötigt.
Kann ich eine Begleitperson mitbringen?
Ja. Die Begleitpersonen dürfen mit in den Eingangsbereich kommen und anschließend im Ausgangsbereich warten. Die Impfstraßen selbst dürfen sie nicht betreten.
Wie läuft der Impftermin ab?
Im Eingangsbereich wird an zwei Schaltern überprüft, ob man einen Termin hat. Am Eingang wird die Temperatur gemessen. Wer Fieber hat, wird direkt in eine »Pufferzone« geführt, wo ein Gespräch mit einem Arzt stattfindet. Alle anderen gehen weiter zu einem der Einweiser. Dieser teilt mit, welche der sechs Impfstraßen aufgesucht werden soll. Zuvor muss jedoch entweder beim Hausarzt oder im Wartebereich der Aufklärungsbogen ausgefüllt worden sein.
Was passiert in der Impfstraße?
In Ausnahmefällen kann man in einer dafür vorgesehenen Kabine ein Aufklärungsgespräch mit dem Arzt führen. Ansonsten geht es direkt in eine der 24 Impfkabinen. »Um möglichst viele Impfungen an einem Tag zu ermöglichen, sollte die Grundsatzfrage zur Impfung bereits im Vorfeld geklärt worden sein«, sagt Merbs. Die Impfung erfolgt durch eine Injektion in den Oberarm und wird durch medizinisches Fachpersonal verabreicht. Nach 21 Tagen muss eine zweite Impfung erfolgen.
Was geschieht nach der Impfung?
Nach der Impfung bleibt man für 30 Minuten in einem beobachteten Bereich. Dort wird dauerhaft ein Sanitätsteam warten. Zudem gibt es einen eigenen Apothekenbereich. Nach der Beobachtungszeit geht es über einen Checkout-Schalter – an diesem werden die gestempelten Impfpässe zurückgegeben – durch den ehemaligen Haupteingang des Baumarkts nach draußen. Bei etwaigen Reaktionen auf die Impfung ist die Hausarztpraxis zu konsultieren.
Wann kann es in Büdingen losgehen?
Das Impfzentrum ist theoretisch ab den 28. Dezember einsatzbereit. Doch erst, wenn der Impfstoff zugelassen ist, können hier bis zu 1000 Menschen täglich geimpft werden. Der Landrat hofft auf Anfang Januar.
Wird es genügend Fachpersonal geben?
Das Gesundheitsamt ist derzeit dabei, zusätzliches Fachpersonal für den Betrieb des Impfzentrums zu gewinnen. »Wir sind dankbar dafür, dass sich rund 500 Menschen für die Arbeit im Impfzentrum beworben haben«, teilen Landrat Weckler und Erste Kreisbeigeordnete Stephanie Becker-Bösch mit. Hier liegt noch eine besondere Herausforderung. Schließlich wird medizinisches Fachpersonal in diesen Zeiten überall benötigt. Daher sind die meisten Freiwilligen beruflich bereits gebunden. Die konkrete Einsatzplanung ist daher nicht ganz einfach zu bewerkstelligen. Das Zentrum ist 15 Stunden am Tag – unabhängig von einem möglichen Lockdown – geöffnet. Daher wird es in einem Zwei-Schicht-System betrieben. Pro Schicht werden ca. 50 Mitarbeiter benötigt.
Welche Personen werden zuerst geimpft?
Für die Corona-Impfungen wird in sechs Kategorien unterteilt. Die Reihenfolge des Impfens wird daran ausgerichtet. Wer jünger als 60 Jahre alt ist und vorrangig geimpft werden soll, etwa weil er einer Risikogruppe angehört, muss ein ärztliches Attest vorlegen. Ein kleiner Anteil der täglichen Impfdosen darf von den Zentren selbst verteilt werden. In Büdingen soll vorrangig medizinisches Personal geimpft werden. Damit es zu keinen Engpässen in Kliniken oder Pflegeeinrichtungen kommt, geschieht das nach und nach.