Bad Vilbel. Seit 2018 beschäftigt sich die Stadt Bad Vilbel mit Planung der Sanierung der Drei-Feld-Sporthalle. Denn die mehr als 40 Jahre alte Halle wird nicht nur von Vereinen, sondern auch von Schulen genutzt. Die Generalüberholung soll rund sieben Millionen Euro kosten. Etwas weniger als die Hälfte dieses Betrags soll als Fördermittel aus einem Bundesprogramm kommen. Dafür votierten Bad Vilbels Stadtverordnete in der jüngsten Sitzung.
Ein neues Foyer, ein Aufzug, neue Kleingruppenräume, eine neue Fassade und ein neues Dach sind geplant. »Wenn die Sanierung der Drei-Feld-Halle fertig ist, dann wird sie wirken wie eine komplett neue Sporthalle«, sagte Baudezernent und Erster Stadtrat Sebastian Wysocki (CDU).
Wysockis Bestandsaufnahme: »Die Haupttechnik ist aus den 70er Jahren, der Hallenboden ist beschädigt, das Ausziehen der Tribüne ist gesperrt. Deshalb steht eine Sanierung bereits seit drei Jahren im Raum.« Eine Untersuchung durch ein Ingenieurbüro habe bereits damals ergeben, dass ein erheblicher Sanierungsbedarf bestehe. »Die Halle soll barrierefrei werden, die Technik wird komplett auf den neuesten Stand, das einzigartige Foyer soll erhalten bleiben«, kündigte der Baudezernent an. Für kleinere Veranstaltungen und Kurse würden Kleingruppenräume geschaffen. Damit sie leichter erreichbar seien, solle ein Aufzug gebaut werden.
Die Kosten der allumfassenden Sanierung belaufen sich auf 7,6 Millionen Euro. Im Nachtrag zum Bundeshaushalt 2020 sei ein Bundesprogramm »Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur« aufgelegt worden. Dank dieses Programms hoffe die Stadt auf eine Förderung in Höhe von drei Millionen Euro. »Das würde uns enorm helfen«, sagte Wysocki.
Fertigstellung 2023
Allerdings dränge die Zeit, denn dem Förderantrag müsse ein Beschluss der Stadtverordneten beiliegen. Deshalb stand der Antrag auf der Tagesordnung der jüngsten Stadtverordnetenversammlung. Er wurde einstimmig angenommen.
Auf die Frage, warum die Halle bei solch hohen Kosten nicht einfach neu gebaut werde, sagte Wysocki, ein Neubau wäre teurer. Die Stadt habe die Zahlen auf Grundlage aktueller Sanierungen und reeller Ausschreibungswerte erheben lassen. »Das hat ergeben, dass die Sanierung günstiger ist als ein Neubau.«
Nach Beendigung der Sanierung soll sich die Sporthalle nicht nur energetisch und anlagentechnisch auf Neubauniveau befinden, sondern auch Barrierefreiheit gewährleisten. Bis die Vereine allerdings in der sanierten Halle Sport machen dürfen, wird es noch dauern. »Wir rechnen mit der Fertigstellung 2023«, sagt Wysocki. »Wir dürfen noch keine Aufträge vergeben bis die Anträge durch sind.«
Und was, wenn es keine Fördermittel gibt? »Wir rechnen uns zwar gute Chancen aus, aber dann müssten wir es eben ohne Fördermittel realisieren.« Der Handlungsbedarf bestehe schließlich auch ohne Förderung. Auf die Sanierung freut sich der Baudezernent dennoch. Wysocki ist sich sicher: »Die Halle wird nicht wiederzuerkennen sein.«
Von Patrick Eickhoff