Bad Vilbel. Vor rund zehn Jahren beendete Stadtwerkechef Klaus Minkel (CDU) seinen hauptamtlichen Dienst, was eine unorthodoxen Nachfolgeregelung zur Folge hatte.
So sollte auf Empfehlung von Klaus Minkel Dr. Ralph Franke, Chef der Stadtwerke Viernheim, sein Nachfolger werden. Das Problem war: Franke wollte die Stadtwerke Viernheim nicht verlassen. So schlug Minkel dem Aufsichtsrat die Stadtwerkekooperation, verbunden mit der Personalunion des Geschäftsführers, vor. So kam es dann auch.
»Diese Zusammenarbeit hat sich als elegante Lösung herausgestellt, da die Kooperation der beiden Stadtwerke inzwischen zu Kompetenzsteigerungen geführt haben«, teilte Minkel mit.
Gemeinsam sei eine bundesweite Strommarke mit einem »pfiffigen Modell« aufgebaut worden, die im vergangenen Jahr einen sechsstelligen Gewinn erzielt habe. Außerdem seien drei Windparks entwickelt und zusammen rund 60 Millionen Euro investiert worden. Das gemeinsame Vorgehen verhelfe der besseren Risikostreuung und schaffe Synergieeffekte, so Minkel. Aktuell habe jedes Stadtwerk von einer Ausschüttung aus den Windparks in Höhe von 980 000 Euro profitieren können. Diese Einnahmen würden in die Infrastruktur beider Städte investiert und kämen so den Bad Vilbeler und Viernheimer Bürgern zugute.
Darüber hinaus gebe es vielfältige Kooperationen im Vertrieb, beim Energiedatenmanagement, beim Regulierungsmanagenent, beim Controlling, beim Datenschutz, beim Abrechnungssystem und dem Online-Kundenportal. Daneben gebe es einen regen Erfahrungsaustausch im Bereich Smart-Metering und der Cyber-Sicherheit.
Minkel resümiert: »Alle diese Kompetenzen müssen nicht doppelt aufgebaut werden, sodass die Personalkosten günstig für die Kunden gehalten werden können.« (zlp)
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