Karben. In diesem Jahr sollte Karben sein 50-jähriges Stadtjubiläum feiern. Mit Festschrift, versteht sich. Doch Corona zwang die Macher zum Umplanen. Zwar wurden alle Feiern ins nächste Jahr geschoben. Die Festschrift wird dennoch in Kürze erscheinen. Ohne Festtermine, dennoch deutlich umfangreicher als gedacht. Als während einer Bürgerversammlung zum Stadtjubiläum nach dem Einsendeschluss für die Beiträge für die Jubiläumsfestschrift gefragt wurde, war von Ende November die Rede. Erscheinen sollte das Werk dann kurz vorm Festkommers, der für Ende Januar geplant war. Er sollte den Auftakt bilden für die Feiern zum 50-jährigen Bestehen der Stadt. Doch der Kommers wurde auf April verschoben, die Festschrift ebenso, alle anderen Termine sollten so bleiben. Dann warf die Corona-Pandemie die Planungen über den Haufen. Betroffen war auch die Festschrift.
»Die erste Broschüre war eigentlich im Dezember fertig«, berichtet Dominik Rinkart, der im Auftrag der Stadt die Festschrift redaktionell bearbeitet hat. »Aber weil der Festkommers entfallen ist, haben wir entschieden, noch Inhalte dazuzunehmen und die Festschrift zu einem Zeitdokument werden zu lassen.«
Als dann alle Veranstaltungen zum Stadtjubiläum ins nächste Jahr verschoben wurden, hatten die Macher der Schrift mehr Zeit. Aber nicht bis ins nächste Jahr. »Wir haben entschieden, die Festschrift im Jubiläumsjahr erscheinen zu lassen«, macht Bürgermeister Guido Rahn (CDU) bei der Vorstellung des Werkes deutlich.
Zusätzlich zur Begrüßung hat er dazu ein Nachwort geschrieben, in dem er auf die Ereignisse eingeht. »Lange hielt sich die Hoffnung, dass zumindest das große Festwochenende Ende August wie geplant in Karben gefeiert werden könnte. Doch mit jedem Tag, der verging und an dem sich das Virus weiter ausbreitete, wurde die Erkenntnis klarer: Das Jahr 2020 wird ein Jahr der Krise, nicht des Feierns.«
Mehr Seiten als geplant
Dennoch soll mit der Festschrift an die Zeit erinnert werden, als sich Groß- und Klein-Karben, Kloppenheim, Okarben und Rendel zum 1. Juli 1970 zur Stadt Karben zusammenschlossen. Erst später sind Burg-Gräfenrode und zuletzt, 1972, Petterweil hinzugekommen. »Uns läuft die Zeit also nicht davon, so viele Feste wie möglich nachzuholen«, sagt Rahn.
Von den Aktivitäten im Jubiläumsjahr bleibt also die Festschrift. Die fällt mit 168 statt ursprünglich geplanter 100 Seiten ziemlich umfangreich aus. »Es steht viel drin«, wissen die Macher. Das Heft im DIN-A4-Format gliedert sich in zwei große Bereiche: Teil 1 enthält die Stadtgeschichte mit historischen Dokumenten, aber auch den im Laufe der fünf Jahrzehnte hinzugekommenen Einrichtungen. Hier werden das Jugendkulturzentrum, das Bürgerzentrum, das Gewerbegebiet, die Neubaugebiete genannt. Es gehe auch um die »Highlights« der Stadt, wie es Rinkart ausdrückt, also die Stadtbücherei, den Skatepark, die Nidda-Renaturierung, die Leuchtturm-Spielplätze, den Naturerlebnisgarten und vieles mehr.
Reiches Vereinsleben
Teil 2 enthält Porträts der Vereine und Verbände und weiterer Organisationen in der Stadt. »Daran sieht man, welch ein reichhaltiges Vereinsleben Karben hat«, freut sich der Bürgermeister. Die Jubilumsvereine, wie beispielsweise die KSG 1920 Groß-Karben (100 Jahre) und das Jugendrotkreuz (50 Jahre), haben in der neuen Broschüre jeweils eine Doppelseite zur Selbstdarstellung erhalten, die anderen Vereine jeweils eine Seite. »Die Vereine haben uns fleißig beliefert«, loben Mayer und Rinkart. »Und wir haben die meisten Texte nur leicht bearbeitet übernommen. Das hat alles ganz prima geklappt.«
Damit alles optisch modern in Szene gesetzt wird, hat die Stadt den Bad Vilbeler Layouter Oliver Muth engagiert, der Texte und Fotos zu einem abwechslungsreichen Erscheinungsbild zusammengestellt hat.
Bürgermeister und Macher sind überzeugt davon, »dass man mit dieser Jubiläumsschrift die Stadt absolut gut kennenlernen kann«. Rinkart spricht gar von einem »neuen Karbener Standardwerk«. Und Mayer setzt ganz zum Schluss noch eins drauf: »Selbst als alter Karbener kann man noch was Neues lernen.«