Karben. Etwas größer als üblich war die Runde, die sich dieser Tage in der Kurt-Schumacher-Schule (KSS) getroffen hat. Denn außer Bürgermeister Guido Rahn (CDU) und Stadträtin Heike Liebel (CDU) waren die Vorsitzende des Ausschusses für Jugend, Soziales und Kultur, Sabine Helwig, und David Gubitzer (beide CDU) erschienen. Die Direktorin der Gesamtschule, Ursula Hebel-Zipper, und ihr Stellvertreter, Simon Claus, wollten den Politikern schildern, dass »dringender Handlungsbedarf« in Sachen Raumbeschaffung besteht. Denn die KSS steuere auf eine Rekordzahl an Schülerinnen und Schülern zu.
200 neue Schüler
Zum laufenden Schuljahr waren 200 neue Schüler aufgenommen worden, sodass nun nach Angaben von Claus aktuell rund 1400 Schüler die KKS besuchen. Bei nur 100 weitere Schülern, wäre bereits auf der einstige Rekord von 2009/2010 beziehungsweise 2011/12 erreicht. »Unsere Situation verschärft sich, weil wir von G8 zu G9 zurückgehen«, schilderte die Direktorin. Laut Rahn habe der erste Jahrgang G9 in diesem Schuljahr e 10. Klasse erreicht.
Dies setze sich in den nächsten zwei Jahren bis zum Abitur 2022 fort. Im Schuljahr 2022/23 werde die Schule wieder neun Jahrgänge im Gymnasialzweig haben und somit rund 80 bis 100 Schüler mehr. Das Stadtoberhaupt führte zudem die steigenden Schülerzahlen wegen neuer Baugebiete und Zuzüge nach Karben an. Rahn brachte zu der Besprechung die aktuellen Prognosezahlen des Wetteraukreises mit: Der Schulträger rechnet ab dem Schuljahr 2022/23 mit einer Gesamtschülerzahl von über 1500.
In der benachbarten Pestalozzischule sieht es nicht anders aus. Auch dort steigen die Schülerzahlen stetig, denn das nahe Neubaugebiet bringt mehrere Hundert Neubürger mit sich. Ein Erweiterungsbau auf dem Gelände der Pestalozzischule soll helfen. Denn auch dem Kreis ist das stetige Wachstum der Stadt Karben bekannt. »Wir stehen in ständigem Austausch«, so Rahn.
Dreistöckiger Neubau
Schuldezernent Jan Weckler (CDU) hatte mitgeteilt, dass ein dreigeschossiger Neubau mit fünf neuen Klassenräumen, einem Mehrzweckraum, drei Gruppenräumen sowie drei Büroräumen geplant sei. Bei der ersten Planung war der Kreis noch von einer Bruttofläche von 849 Quadratmetern ausgegangen, inzwischen sind es rund 1600 Quadratmeter.
In dem Neubau auf dem Areal der Pestalozzischule sind auch Räume für die benachbarte Kurt-Schumacher-Schule vorgesehen. Beide Schulen könnten auf diese Weise zu einer Art Schulcampus zusammenwachsen. Direktorin Hebel-Zipper schätzt den Raumbedarf für die KSS bis zum Schuljahr 2022/23 auf mindestens sechs zusätzliche Klassenräume und dazu diverse Fachräume.
Kreispressesprecher Michael Elsaß teilte mit, dass ab Anfang April zusätzliche Container für sechs Klassen auf dem Gelände der KSS aufgestellt werden sollen. Die Nutzung dieser Anlage, voraussichtlich ab Anfang Mai, sei der Pestalozzischule für die gesamte Bauphase der Erweiterung an der Pestalozzischule zugesagt. Nach Fertigstellung der Erweiterung – geplant Mitte/Ende 2022 – sei eine Zuordnung der Containeranlage an die KSS zu prüfen und könnte die dort steigenden Schülerzahlen auffangen.
Der Kreis plant für die Kurt-Schumacher-Schule zudem eine energetische Sanierung. Damit soll nach Angaben von Kreissprecher Elsaß Ende 2020 begonnen werden. Im Haushalt seien dafür rund 1,5 Millionen Euro vorgesehen.