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Alter Kanal hat ausgedient

Neu und Alt hintereinander, und der Kanaldeckel mitten auf dem Gehweg: Im alten Ortskern Groß-Karben verläuft der Abwasserkanal ganz dicht an den Häusern. Er soll stillgelegt und verfüllt werden. Foto: Pegelow
Neu und Alt hintereinander, und der Kanaldeckel mitten auf dem Gehweg: Im alten Ortskern Groß-Karben verläuft der Abwasserkanal ganz dicht an den Häusern. Er soll stillgelegt und verfüllt werden. Foto: Pegelow

Karben. Aktuell haben Anwohner des alten Ortskerns von Groß-Karben noch Ruhe. Aber ab April soll der zweite Teil der Ortsdurchfahrt saniert werden. Dafür laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren.
Der erste Bauabschnitt der Gesamtmaßnahme endete kurz vor der Einmündung der Parkstraße in Höhe des asiatischen Imbiss’. Bald geht es genau dort weiter. Nach zweijähriger Pause, in der die Ortsdurchfahrten von Klein-Karben und Rendel sowie die Verbindung zwischen den Stadtteilen saniert wurden, packen Stadt und Stadtwerke die Sanierung der Ortsdurchfahrt Groß-Karben wieder an.
Wobei der zweite Bauabschnitt in zwei Unterabschnitte unterteilt wurde. Zwischen Weingartenstraße und der Straße Am Park wurde eine Gehwegseite inzwischen saniert. Wegen des Winterwetters kommt die zweite Seite ab Februar dran.
Unmittelbar danach rollen die Baumaschinen rund 300 Meter weiter. Dann wird der größere Abschnitt zwischen Park- und Weingartenstraße mit den Einmündungen zu Löwengasse, Haingraben und Am Park komplett saniert.
Gehwege erneuert
Das bedeutet zunächst: Stilllegung des alten Kanals, der nach Angaben von Tiefbauamtsleiter Michael Quentin verfüllt werden soll. Der schadhafte und stellenweise marode Kanal, werde durch einen neuen in der Mitte der Fahrbahn ersetzt. Danach werden laut Michael Soborka vom Fachdienst Hochbau die Gehwege erneuert und in Höhe des Friedhofes zwei barrierefreie Haltestellen errichtet. Die Pläne für die umfangreichen Arbeiten sind längst fertig.
Bei einem Treffen in den Stadtwerken wird deutlich, wie umfangreich die Arbeiten werden. Und vor allem »anspruchsvoll«, weiß der Leiter Tiefbau. Auf dem rund 280 Meter langen Abschnitt weise der Kanal zahlreiche Risse auf. Zudem sei man seit vielen Jahren bekannt, dass der Kanal in der Ortslage unterdimensioniert sei. Statt 400 Millimetern weise der Kanal in diesem Abschnitt lediglich 200 Millimeter Durchmesser auf.
Der bis zu 70 Jahre alte Kanal muss also raus. Für die Tiefbauer eine besondere Herausforderung. »Denn der Bestandskanal verläuft sehr nahe an der bestehenden Bebauung.« Das bedeutet nicht nur, dass die Firma, die noch zu beauftragen sein wird, mit besonderer Vorsicht arbeiten muss. Es muss auch zunächst eine Bestandsaufnahme der Schäden an den Häusern, Hoftoren und Hofmauern erfolgen. »Dafür haben wir bereits einen Sachverständigen beauftragt«, informiert Quentin.
Bau-Erschütterungen
Zudem werde die gesamte Baustelle kontinuierlich überwacht. »Denn Erschütterungen sind hier unvermeidlich.« Die Stadtwerke suchen noch einen Anwohner, möglichst nahe dem Eis-Rei-Platz, der bereit sei, ein entsprechendes Messgerät bei sich aufzustellen. Näheres wollen die verantwortlichen Planer noch in einer Anwohnerversammlung erläutern.
Vergeben werden soll der rund 1,4 Millionen teure Auftrag an eine einzige Firma. »Die soll sowohl den Tiefbau als auch die Gehwege und die Straße machen«, sagt Michael Soborka. Es gelte, 1800 Quadratmeter Straße zu erneuern und 1200 Quadratmeter Gehwege. »Die Gehwege werden wir wie im ersten Abschnitt mit den Steinen in Muschelkalkton belegen.« Bei den Arbeiten soll die Fahrbahn auf eine Breite von 5,40 Meter verengt werden. »Dadurch gewinnen wir mehr Platz für die Fußgänger und verlangsamen den Autoverkehr.«
Im April werden laut Planern die Arbeiten starten, im November sollen sie beendet sein. Quentin und Soborka betonen, dass dafür die Straße für den Autoverkehr wieder voll gesperrt werden muss. Die Autofahrer müssen also dann wieder über die Nordumgehung als Umleitung rollen.