Karben. Es gibt Themen, die sind quasi Dauerbrenner im Ortsbeirat. In Klein-Karben geht es immer wieder um den Verkehr, mal um den fließenden, mal um den ruhenden. Die Probleme: Es gibt zu viele Autos, zu wenige Parkplätze. Hinzu kommt, dass viele Straßen ziemlich eng sind. Ganz besonders problematisch ist dabei der Anfang der Rendeler Straße. Wer Richtung Rendel unterwegs ist und die Rathausstraße passiert hat, kann es unschwer erkennen. Autos parken links und rechts, seit einigen Monaten aber versetzt. Die Stadt hat mit gelben Markierungen einen Versuch gestartet, die Parkplatzproblematik in den Griff zu bekommen.
Allen gerecht werden
Es geht nicht nur darum, den Anwohnern Abstellmöglichkeiten für ihre Karossen zu bieten, sondern auch darum, den Verkehrsfluss in der relativ schmalen Ortsdurchfahrt zu hemmen. Deshalb hat die Stadtpolizei auf der Ortsdurchfahrtsstraße zwischen Rathausstraße und Marienstraße im Sommer versetzte Parkbuchten mit gelben Markierungen aufgebracht.
Alle Verkehrssituationen sollten dabei berücksichtigt werden. So wurden Ein- und Ausfahrten freigehalten und Lücken geschaffen, in die Autos, Busse und Lastwagen hineinfahren können, um den Gegenverkehr passieren zu lassen. Zugleich mussten die Aufstellbereiche so gestaltet sein, dass auch die Linienbusse dort hineinfahren können.
Schon in einer Ortsbeiratssitzung im Herbst hatte es empörte Reaktionen einiger Anwohner gegeben. Die setzten sich nun weiter fort, vor allem, weil seit Monaten nichts passiert sei, nachdem Fachdienstleiter Manuel Pena im Ortsbeirat angekündigt hatte, dass der Versuch nochmals überarbeitet werde. Markus Schwittlinsky erinnerte sich, dass die Stadt das Problem habe angehen wollen. »Ich als Anwohner in diesem Bereich muss aber feststellen, dass sich hier nichts geändert hat, geschweige denn überwacht wird.«
Fahren auf dem Gehweg
Von Montag bis Donnerstagabend seien die Ausweichbuchten zugeparkt. Von der Stadt könne nicht verlangen werden, dass sie sich die Situation mal gegen 19 Uhr abends anschaut, schließlich sei es dann dunkel, merkte Schwittlinsky ironisch an. Er habe auch gesehen, dass sich die Autofahrer wieder gegenseitig die Spiegel abgefahren hätten, »da sie nicht ausweichen wollten«. Auch Bürgersteigfahren in hohem Tempo sei zu beobachten sowie »Sprints mit Vollgasanfahren in die Ausweichbuchten«.
Pena führte das Winterwetter ins Feld, um zu erklären, warum die Markierungen noch nicht abgeändert wurden. Die Stadt wolle auf jeden Fall etwas ändern. »Die Grundidee mit den Parkbereichen bleibt erhalten.« Der jüngste Versuch habe sich »in dieser Form aber nicht bewährt«, sagte er. Aktuell gingen die Überlegungen dahin, die Abstände zwischen den Parkplatzbuchten auszudehnen. »Dabei soll aber kein Parkplatz verloren gehen«, versuchte Pena zu beruhigen. Doch auch die zweite neue Idee dürfte für Ärger sorgen: »Wir wollen die Parkplätze wieder auf den Gehweg verlegen, so dass mit zwei Rädern auf dem Gehweg geparkt werden muss.« Man wisse, dass dies wieder zu höherem Tempo in der Ortsdurchfahrt führen werde. »Aber wir werden den fließenden Verkehr dort massiver kontrollieren.« Wann genau in dem Abschnitt neu markiert wird, konnte Pena noch nicht sagen. Die nächste Ortsbeiratssitzung dürfte jedenfalls wieder turbulent werden.