Karben. Vollsperrung, Umleitungen, Staus, Geschwindigkeitsreduzierung, Elterntaxis – das ist nur ein Auszug aus dem Themenkatalog, der dem Ortsbeirat Groß-Karben am Dienstagabend der Vorwoche vorlag. Und irgendwie hängen die Themen auch zusammen, denn aufgrund der neuen Vollsperrung der Bahnhofstraße zwischen Christinenstraße und Hessenring müssen beispielsweise Buslinien umgeleitet werden, Parkplätze fallen weg und Nebenstraßen werden zu vielbefahrenen Durchgangsstraßen.
Trotzdem stieß Bürgermeister Guido Rahn auf allgemeine Zustimmung und zwar sowohl bei den Ortsbeiräten als auch bei den wenigen Besuchern. Seit kurzem würden in der Bahnhofstraße, im Abschnitt zwischen Christinenstraße und Hessenring, die Gehwege und einzelne Hausanschlüsse der Trinkwasserleitung saniert.
Winterpause geplant
»Die Arbeiten werden voraussichtlich bis Mitte Februar 2020 dauern, mit einer Winterpause vom 20. Dezember bis 19. Januar«, verrät Rahn den Ablauf der geplanten Arbeiten.
Zu den Staus, die sich aufgrund der Umleitungen nun bilden würden, meinte Rahn, dass man erst einmal die nächsten Tage abwarten wolle, bis sich die Verkehrsströme neu sortiert hätten. Sollten sich die Staus dann aber nicht spürbar zurückgebildet haben, käme äußerstenfalls noch die Öffnung des Karbener Wegs in Frage. Doch das wolle man möglichst vermeiden, da die Straße wegen des Schülerverkehrs in den Stoßzeiten sowieso schon überlastet sei. Zum Beispiel durch die Elterntaxis.
Derzeit ist eine Umleitung großräumig über die Nordumgehung, die B 3 und die L 3205 (Bahnhofstraße im Stadtzentrum) ausgeschildert.
In diesem Zusammenhang wurden auch die beiden Anträge von CDU auf Verhängung eines weiträumigen Halteverbots auf der Bahnhofstraße und von SPD auf Anbindung des Neubaugebiets Kalkofen an den öffentlichen Nahverkehr beraten. Während Rahn den Ortsbeirat in Bezug auf das Halteverbot auf den Abschluss der Baumaßnahmen auf der Bahnhofstraße vertrösten musste, bietet sich zur Ergänzung des Nahverkehrs für das Neubaugebiet Kalkofen eine schnelle Lösung an.
Umleitung der X 27-Linie
Denn ohne großen Aufwand könne die Schnellbuslinie X 27 Bad Homburg – Nidderau über den Lindenplatz umgeleitet werden, zumal einige Busfahrer den Weg schon jetzt von sich aus wählten. Dieser Bus würde zwar nur im Stundentakt verkehren, seine Route sei dafür jedoch problemlos abzuändern.
Ebenfalls um Verkehrsfragen ging es bei der Anfrage der CDU nach der Verkehrszählung und den Geschwindigkeitsmessungen auf der Nordumgehung. Rund 593.000 Fahrzeuge habe man in nur vier Monaten in diesem Jahr gezählt. 91,6 Prozent der Verkehrsteilnehmer hätten sich in diesem Zeitraum an die Geschwindigkeitsbegrenzung von 100 km/h gehalten. Ganz anders sehe es auf der nachfolgenden K 246 aus. Dort hätten mehr als 25 Prozent in diesem Zeitraum die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h überschritten. Der Schnellste sogar mit gemessenen 178 km/h. Erst durch das Blitzen mit Radargeräten konnte diese Quote inzwischen auf annähernd zehn Prozent gesenkt werden.
In diesem Zusammenhang konnte Rahn dem Ortsbeirat die freudige Mitteilung machen, dass seine Verwaltung mittlerweile Gespräche für den Ankauf von Grundstücken für die Verlängerung des Lärmschutzwalles führen würde, obwohl die Messungen ergeben habe, dass sich der Lärm von der Umgehungstraße mit tagsüber 56 Dezibel und nachts 47 Dezibel in den gesetzlichen Grenzen halte.