Bad Vilbel. Im Eiltempo hat Landschaftsarchitekt Dirk Schelhorn im Rahmen der städtischen Spielleitplanung ein Konzept für den Grünstreifen im Bereich Willy-Brandt-Straße, Franz-Lehar-Weg und Speierlingweg neben der Kindertagesstätte „Trauminsel“ in Dortelweil erarbeitet. Nachdem am 1. November mit Eltern und Kindern die Rahmenbedingungen und Wünsche festgestellt wurden, legte er einen Gestaltungsentwurf vor und erläuterte ihn zusammen mit Brigitte Ridder vom städtischen Kinder- und Jugendbüro.
Rund 30 Zuhörer zeigten sich äußerst positiv beeindruckt von der naturnahen Planung, die als „schön, modern, experimentell“ empfunden wird und bis zum Frühjahr 2009 umgesetzt werden soll. Die Kosten liegen bei 80 000 Euro, von denen der Ortsbeirat Dortelweil die Hälfte aus dem Waldgeld finanziert.
Der Ruf der Jugend nach einer Ergänzung des vorgesehenen Angebots um eine Tischtennisplatte blieb unüberhörbar. Andererseits meldeten Nachbarn bereits Bedenken gegen das Klackern des Ping-Pongs und gegen möglichen Bolzlärm auf der geplanten Spielwiese an. Der Planer empfahl, viel gemeinsam zu feiern. Das sei der beste Weg, um in einer heterogenen Gesellschaft zufrieden zusammenzuwohnen.
Allerdings sieht Schelhorn für Tischtennis auch nicht den geeigneten Platz: „Der Raum ist begrenzt, das Budget ist begrenzt, wir haben hier keine Wunschliste.“ Deshalb hat er nicht alltägliche, multifunktionelle, sowohl von der Material- als auch Spielqualität hochwertige Geräte vorgesehen, die von vielen Kindern zugleich genutzt werden können. Rechts des Durchgangs von der „Trauminsel“ zum Speierlingweg entsteht hinter dem Spielhügel und den Rutschmöglichkeiten für Kleinkinder ein Sandspielbereich, der durch Holzplateaus, Schattenspender und große Steine gefasst wird. Von Bänken mit Tisch aus behalten Eltern ihre Sprösslinge im Auge.
Auf der anderen Seite des Durchgangs wird die Wasserpumpe mit neuer, robuster Technik wieder funktionsfähig hergestellt. Durch fleißiges Schwengeln kann wahlweise ein Sandbett oder über eine gepflasterte Mulde mit Schieber ein Rasenbereich bewässert werden. Die vorhandenen Steine bleiben in diesem Experimentierbereich. Die Schaukeln werden von weiter oben in die vom „Trauminsel“-Gelände umgebene Ecke versetzt und durch eine Groß- sowie eine Netzschaukel ergänzt. Diesen bewegungsintensiven Bereich durchziehen keine Laufwege.
Den Speierlingweg aufwärts schließt sich eine etwa einen Meter tiefe Spielmulde mit Kiesbett an. Darin baut Schelhorn ein dreidimensionales Pfosten-Baumstamm-Labyrinth, Brücken sowie Hangelseile und –netze zum experimentellen Spielen auf spontanen, nicht vorgegebenen Wegen. Der Erdaushub wird gleich daneben zur Anlage weiterer Spielhügel genutzt.