Karben. Die S-Bahn, die um 15.58 Uhr am Bahnhof Groß-Karben ankommen sollte, hatte Verspätung. Angezeigt waren fünf Minuten, der Zug rollte aber mit 10 Minuten Verspätung ein. Fünf Minuten Verspätung hätte der 74er nach Klein-Karben und Rendel noch abfedern können, aber zehn Minuten? Ein Dutzend Fahrgäste sah nicht mal mehr die Rücklichter des Busses. Wartezeit auf den nächsten Bus: 20 Minuten.
Grund genug für die Stadt, bei der Verkehrsgesellschaft Oberhessen (VGO), eine Prüfung zu beantragen, ob zu Berufsverkehrszeiten ein 15-Minuten-Takt auf der Linie 74 möglich wäre. »Insbesondere am Nachmittag, zwischen 16 und 18.30 Uhr, könnten damit zwischen Bahnhof Groß-Karben und Klein-Karben beziehungsweise Rendel die Anschlüsse bei verspäteten S-Bahnen optimiert werden«, sagte Bürgermeister Guido Rahn (CDU) in der jüngsten Sitzung des Parlaments.
Die VGO wird nun einen möglichen Fahrplan anhand der von der Stadt gewünschten Rahmendaten erstellen und ans Verkehrsunternehmen mit der Bitte um Prüfung auf Umsetzbarkeit übermitteln. Ein Viertelstundentakt zum Fahrplanwechsel im Dezember wegen der umfangreichen Recherchen aber nicht realistisch.
Wie Rahn weiter sagte, habe die Stadt eine »kostenneutrale Optimierung« der Anbindung der Linie 74 an die Niddertalbahn in Gronau beantragt. Ziel sei, zwischen 7 und 8 Uhr Klein-Karben und Rendel im 30-Minuten-Takt mit der Niddertalbahn zu verbinden. Am Nachmittag könne die erste Anbindung zugunsten einer späteren Anbindung gegen 7.38 Uhr getauscht werden.
Die ganze Nacht durch
Wie Rahn weiter sagte, werde es zum kommenden Fahrplanwechsel an den Wochenenden einen durchgängigen Nachtverkehr mit einem 60-Minuten-Takt auf der S-Bahn-Linie 6 zwischen Frankfurt und Friedberg geben. Das mache eine Umplanung der Nachtbuslinie n96 erforderlich. Der Vorschlag des RMV sehe vor, die n96 dreimal vom Bahnhof Bad Vilbel über Gronau, Niederdorfelden, Oberdorfelden, Kilianstädten und Büdesheim zurück nach Bad Vilbel verkehren zu lassen. Lediglich eine Fahrt – die um 3.30 Uhr ab Bad Vilbel – soll von Büdesheim über Rendel sowie Klein- und Groß-Karben bis nach Burg-Gräfenrode verlängert werden. Rahn: »Wegen der unattraktiven Linienführung ist kaum mit Fahrgästen nach Karben zu rechnen. Deshalb haben wir dem Aufgabenträger mitgeteilt, dass wir uns an der Finanzierung der n96 nicht mehr beteiligen.« Vielmehr sei die Stärkung des Anruf-Sammel-Taxi-Verkehrs auf die nächtlichen S-Bahnen sinnvoller, der auch Petterweil bedienen würde. (pe)
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