Karben. 300 Jahre alt ist die Kirche von Okarben in diesem Jahr geworden. Das Jubiläum haben die evangelische Gemeinde und mit ihr viele Okärber im Laufe des Jahres auf vielfältige Weise gefeiert. Nun stand mit einem Festgottesdienst die Kirche noch einmal im Mittelpunkt. „Unser Glaube hängt nicht von einem besonderen Gotteshaus ab, aber eine Kirche ist Ausdruck der Gemeinschaft von Gläubigen, Mittelpunkte eines Dorfes oder Stadt, Zuflucht und Versammlungsort.“ So beschrieb Oberkirchenrätin Cordelia Kopsch in ihrer Predigt die Bedeutung eines Gotteshauses, das wie die Kirche in Okarben über Jahrhunderte von den Menschen genutzt wurde. So ein Gotteshaus lege Zeugnis ab vom lebendigen Glauben, stehe für Beständigkeit, Gemeinschaft und Heimat. Für ein festes Fundament sorgten die Steine, und jeder Gläubige sei einem Stein vergleichbar, aus dem ein geistiges Haus erbaut werden könne. „Die Kirche als Haus aus lebendigen Steinen kann gedeihen.“ Mehr als 100 Menschen waren zur Festpredigt gekommen, die Kopsch von der barocken Kanzel hielt. Sie erinnerte daran, dass das Fundament der Kirche von den Römern gelegt wurde, als noch kein Mensch an ein christliches Gotteshaus dachte. Die Steine, aus dem das hiesige Kastell im 1. Jahrhundert unserer Zeitrechnung erbaut wurde, fanden Verwendung in Wohnhäusern, aber auch einer Marienkapelle. Diese achteckige Kapelle war der Vorläufer der heutigen Kirche, die 1708 erbaut wurde. Die Kirche überstand alle Stürme der Zeit, wurde nie in einem Krieg zerstört, fiel keinem Brand und keiner Verwüstung zum Opfer.
Musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst von Claus Carsten Behrend, der die Posaune blies und von Anna Tyhshayeva an Klavier und Orgel. Die Sängerin Ina Friedrich trug eine Solopartie vor. (ado)