Karben. „Frieden riskieren“ heißt das Thema für die diesjährige ökumenische Friedensdekade. Die Idee stammt aus den Niederlanden. In West- und Ostdeutschland wurde sie 1980 aufgegriffen. Während dieser bundesweiten kirchlichen Friedensdekade schlossen sich erstmals auch die evangelischen Kirchen Karbens an.
Ein gemeinsamer Schwerpunkt in dieser Zeit ist es, dass alle Kirchen tagsüber für Gebete und Momente der Stille geöffnet sind. In der evangelischen Kirche in Groß-Karben sprachen Frauen aus der Ökumene und der Gemeinde im Wechsel mit Pfarrvikar Sven Hebisch eine Andacht zur Mittagsstunde. Diese stand täglich unter einem anderen Thema. „Ich spreche über Mahatma Gandhis Gedanken zur Bergpredigt“, erklärt Roswitha Würz, Mitglied des Kirchenvorstandes und im Ökumenekreis. Würz begrüßt die Idee der offenen Kirchen. Damals nach dem Anschlag auf das World Trade Center in New York habe man auch die Kirche in Groß-Karben geöffnet, um den Menschen Raum zur Sammlung und zum Gebet zu geben, erinnert sie sich. Die Resonanz sei sehr gut gewesen.
Hebisch wertete die Friedensdekade sehr positiv, da im November viele Gedenktage Anlass zur Besinnung, dem sich Erinnern und zum Gebet gäben. Während eines Impulses für den Tag verlas er die Namen einstiger jüdischer Mitbürger aus Karben. Zugleich erinnerte er an die Reichspogromnacht und die Ausstellung der Aktion Stolpersteine im Rathaus. Hebisch machte deutlich, dass uns die Geschichte eine Warnung sein sollte. (gia)