Bad Vilbel/Karben. Wenn jeder Deutsche einen Baum pflanzt, gibt es auf einen Schlag 80 Millionen neue Bäume. Mit dieser Argumentation rief das Land Schleswig-Holstein jüngst zur sogenannten »Aktion Einheitsbuddeln« auf. Naturschutzorganisationen begrüßten die Idee, schließlich sind Bäume wie kaum etwas anderes in der Lage, CO2 aufzunehmen und zu speichern. 80 Millionen neue Bäume wären also ein Trumpf im Kampf gegen den menschgemachten Klimawandel.
Auch Revierförster Helmut Link lobt das Engagement, muss jedoch auf die Euphoriebremse treten: »Solche Einzelaktionen sind gut gemeint, aber man kann viel falsch machen«, mahnt er. »Wenn ein Baum in den Wald gepflanzt wird, sollte er dort auch für mehrere Jahrzehnte stehen können.« Wird ein Wildling an eine ungeeignete Stelle gesetzt, sei die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass er nicht genügend Wasser bekomme und vertrockne. Zudem könnten Rehe die kleinen Pflanzen fressen. Wer an der Aktion teilnehmen möchte, solle zuvor den Förster ansprechen und Gruppen bilden, die gemeinsam mit dem Experten Konzepte entwickeln und umsetzten. »Man muss es richtig machen, weil man im Wald eine Verantwortung für ein ganzes Jahrhundert hat.« (rin)
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