Karben. Die Nacht von Freitag auf Samstag ließ bei Landwirten in Groß-Karben unliebsame Erinnerungen hochkommen. Nur unweit der Scheune, die vor fast genau fünf Jahren in Flammen aufging und über Wochen brannte, standen Freitagnacht erneut Strohballen in Brand. Auf einer Länge von rund 50 Metern hatten sich die gelagerten Ballen, kurz vor dem Karbener Wald, entzündet und brannten lichterloh.
Gegen 23.45 Uhr wurde zunächst die Feuerwehr Karben Mitte alarmiert. Der Stellvertretende Stadtbrandinspektor Christoph Häusler alarmierte jedoch schnell weitere Kräfte aus Okarben, Rendel und Burg-Gräfenrode hinzu. Zudem wurde ein Tanklöschfahrzeug aus Bad Vilbel angefordert.
Schnell mussten die Einsatzkräfte einsehen, dass die Löschversuche in diesem Inferno bloß Wasserverschwendung sind. »Wir haben hier keine Chance, das lässt sich mit Wasser nicht löschen«, betonte Stadtbrandinspektor Christian Becker, der mit der Okärber Feuerwehr herbeieilte. Gegen 1 Uhr wurde der Plan geändert und die Feuerwehr ging in die Offensive. »Ich habe keine Lust, dass das hier wieder vier Wochen brennt«, erklärte Becker. Ende September 2014 geriet eine Scheune mit Stroh in Brand und sorgte für Schlagzeilen, weil das Feuer von außen nicht gelöscht werden konnte und der Brand über Wochen loderte und sogar bis nach Frankfurt zu sehen war.
»Wir stellen jetzt Lüfter auf und versuchen die Ballen auseinanderzuziehen, damit das schneller abbrennt«, erklärte Becker. Während die Einsatzkräfte aufmerksam um das Feuer postiert standen, stieß ein Radlader immer wieder in den brennenden Strohberg vor und versuchte diesen aufzumischen. Noch mitten in der Nacht forderten sie dafür einen weiteren Radlader an. Zudem befeuerten die Brandschützer die Ballen mit Ventilatoren. Rund 50 Einsatzkräfte waren die ganze Nacht im Einsatz. Die Brandursache ist unklar, der Schaden beträgt laut Polizei rund 10 000 Euro. (rin)