Bad Vilbel. Es gibt kaum jemanden in der Stadt, der nicht bei Walter Heil Schwimmen gelernt hat. Bei 7 000 Kindern und 800 Erwachsenen hat er aufgehört zu zählen. Zudem hat er rund 1250 Rettungsschwimmer ausgebildet. Aber nicht nur als Trainer und Ausbilder, auch im Vorstand, darunter neun Jahre von 1966 bis 1975 als Erster Vorsitzender, war er in der DLRG-Ortsgruppe aktiv. Am Samstag erhielt Walter Heil dafür die höchste Auszeichnung, die die DLRG zu vergeben hat, das Verdienstabzeichen in Gold mit Brillanten.
Seit 57 Jahren ist Heil Mitglied in der DLRG – zuerst schon sieben Jahre in Friedberg, ehe er 1958 Bad Vilbel mit gründete. Noch heute schwimmt der 83-Jährige täglich mindestens 1000 Meter und jeden Donnerstag steht er mit Kindern beim Anfängerschwimmen im Wasser – wenn er nicht gerade mit einer Schülergruppe im Hochgebirge einen 3000er erklimmt.
Als „einzigartiges Vorbild in der DLRG und ihrer Jugendarbeit“ bezeichnete Michael Luy den ganz Großen in der Ortsgruppe. Mit dem heutigen Technischen Leiter, Axel Pappert, habe er selbst bei Heil Schwimmen gelernt, das Seepferdchen und den Grundschein gemacht. Im Alter von 16 Jahren habe Heil die jungen Leute zur Aufsicht mit ins Bad genommen. Jeden Selbstzweifel habe er mit der Bemerkung „das könnt ihr“ zerstreut. „Walter Heil hat uns so sehr geprägt, dass wir ganz von selbst DLRGler geworden sind.“ Auch der Vertreter des Bezirks Main, Rainer Kröll, hat 1969 bei Heil die ersten Schwimmzüge geübt.
Alle drei Jahre unterzieht sich Walter Heil mit deutlich Jüngeren der Prüfung für den Ausbildungsschein – und schafft ihn ohne Schwierigkeiten. „Ich bin gesund, fröhlich und zufrieden. Heutzutage wird viel zu viel von den Menschen gejammert.“ Er verriet auch ein paar Tricks, wie er die Leute zum Schwimmen bringt. So verordnete er einer Erwachsenen, die im seichten Wasser einwandfrei schwamm, aber sich im Tiefen verkrampfte, einen Piccolo. Beschwingt stieg sie ins Becken und machte auf Anhieb ihren Freischwimmer. (bep)