Karben. Die evangelische St. Michaelisgemeinde Klein-Karben hatte am Sonntag der Vorwoche zur Gemeindeversammlung eingeladen, um über den geplanten Zusammenschluss zur evangelischen Gesamtkirchengemeinde Karben zu berichten und Fragen der Gläubigen zu beantworten.
Zu Beginn der gut besuchten Veranstaltung gaben Pfarrer Werner Giesler und Kirchenvorstand Norbert Greulich einen Rückblick auf das Jahr 2018. Eine Vielzahl von Aktivitäten zeichneten die Gemeinde St. Michaelis aus, von denen hier nur einige erwähnt werden können, etwa die monatliche Theatergottesdienste, die Einweihung der Freilichtbühne, Gemeindefahrten, das Mitarbeiter-Danke-Fest, Kinderaktivitäten, das 30. Gedenken an die Reichskristallnacht sowie ein Besuchsdienst, der im vergangenen Jahr über 350-mal bei älteren Menschen daheim vorbeischaute.
Es haben sich zudem immer mehr gemeinsame Aktivitäten mit anderen Gemeinden entwickelt: gemeinsame Feriengottesdienste mit Rendel und Groß-Karben, Organisation und Betreuung der Flüchtlingshilfe für ganz Karben, seit 11 Jahren gemeinsamer Gemeindebrief von allen Gemeinden sowie, die beliebten Kammerkonzerte, die im kommenden Frühjahr ihr 30-jähriges Bestehen feiern.
Was wird sich davon ändern, wenn die evangelischen Kirchengemeinden in Karben als Gesamtkirchengemeinde Karben kooperieren? Die klare Antwort von Giesler und Greulich heißt – nichts!
Die Arbeit in den Gemeinden, die außer vom Kirchenvorstand ganz wesentlich von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern getragen wird, hängt auch in Zukunft allein vom Engagement dieser Menschen ab. »Sie sind es, die eine lebendige Gemeinde ausmachen«, betonten Giesler und Greulich. Eine wichtige Kontaktstelle für die Gemeindeglieder, die jeweiligen Gemeindebüros, bleiben bestehen. Der Kirchenvorstand, der künftig als Ortskirchenausschuss fungiert, wird jedoch von vielen Verwaltungsaufgaben entlastet.
Die Satzung der Gesamtkirchengemeinde, die vom Kirchenvorstand St. Michaelis Klein-Karben einstimmig verabschiedet wurde, sieht ab dem 1. Januar 2020 einen zentralen Kirchenvorstand vor, der Verwaltungsaufgaben wie eine zentrale Haushaltsplanung übernimmt. Nach der Absage von Petterweil wird der Gesamtkirchenvorstand aus 17 Mitgliedern aus den Gemeinden Burg-Gräfenrode, Groß-Karben, Klein-Karben, Okarben und Rendel bestehen. Sie kommen derzeit aus den bestehenden Kirchenvorständen und werden künftig (ab 2021) von den Gemeindegliedern gewählt.
In der Diskussion ging es vor allem um die Frage, wie bei Entscheidungen des Gesamtkirchenvorstands etwa bei Finanzen die Belange der eigenen Gemeinde sichergestellt werden können. Werner Giesler erklärte, dass es weiterhin eigene projektbezogenen Gelder gebe, und dass die von Spendern angegebenen Verwendungszwecke beachtet würden. Norbert Greulich ergänzte, dass sich in den Gesprächen zur Vorbereitung der Gesamtkirchengemeinde gezeigt habe, dass es eher an freiwilligen Helfern und Verantwortlichen mangele als an Gelder für Projekte. (zlp)