Karben. Anlässlich des Reformationstages hatte die evangelische Kirche in Groß-Karben für Freitagabend alle Gemeinden der Stadt zu einem Gottesdienst eingeladen. Bereits zum vierten Mal kommen die Gemeinden an diesem Jahrestag gemeinsam zusammen, um reihum in Karbens protestantischen Kirchen der Reformation zu gedenken – im vergangenen Jahr war Rendel Gastgeber.
Die zahlreich erschienenen Gläubigen hieß an diesem Wochenende Pfarrvikar Sven Hebisch willkommen. Er führte mit einem pointierten Programm rund um die Lehren und musikalischen Fähigkeiten Martin Luthers durch den kurzweiligen Gottesdienst. Vom Posaunenchor Petterweil unter der Leitung von Michael Beczkowiak unterstützt, gaben ihm drei Sätze der Choralphantasie, wie beispielsweise „Ein feste Burg ist unser Gott“, aber auch Gesänge wie „Nun freut euch liebe Christen“ oder „Ins Wasser fällt ein Stein“, Anlass zu „Gedanken zum Lied“. So war dies etwa die der Feierlichkeit entsprechende Botschaft für den Mut in Gottvertrauen oder dem damals wie heute zeitgemäßen Wunsch nach Erlösung. Mit einem Schmunzeln bekannte sich der evangelische Gottesdiener zwischendurch ganz zum reformatorischen Gedanken: „Bei uns ist jeder sein eigener Papst“. Er rief gleichzeitig dazu auf, selbstständig und jeder auf seine Art, die Freude im Vertrauen in Gottes Heil, Liebe und Gnade zu finden. Natürlich beinhaltete der an den 1483 geborenen Reformator erinnernde Gottesdienst ebenso Worte aus dem Psalm, das Sündenbekenntnis, die Schriftenlesung sowie Gebete, die um Hoffnung in der Dunkelheit baten. Mit Gottes Segen und einem Nachspiel des Posaunenchors verließen die den Jahrestag der Protestanten Feiernden die kleine Groß-Karbener Kirche schließlich gegen 21 Uhr. Das Gedenken des Anschlags der 95 Thesen Luthers an die Wittenberger Schlosskirche am 31. Oktober 1517 ließen sie beim gemütlichen Beisammensein im Gemeindehaus ausklingen. (ssp)