Bad Vilbel. Der Unterstufenchor des Georg-Büchner-Gymnasiums (GBG) eröffnete die Feierstunde. »One small voice can teach the world a song«, singen die Schüler. Gemeint war: Auch eine einzelne, kleine Stimme kann der Welt ein neues Lied schenken. Zufällig ausgesucht wurde dieses Stück sicher nicht, denn die AG Verantwortung, der der Schulpreis des Kreises für ihr ehrenamtliches Engagement überreicht wurde, hat in Vilbel schon viel bewegt.
»Den Wetterauer Schulpreis vergeben wir in dieser Form zum vierten Mal, er ist mit 2500 Euro dotiert«, sagte Landrat Jan Weckler (CDU). Nachhaltigkeit, Modellfähigkeit und Innovation einer Idee würde die Jury bewerten.
All diese Kategorien erfülle die AG Verantwortung. Schließlich haben die rund 30 Schüler der siebten und achten Jahrgangsstufen in den vergangenen Jahren nicht nur die Stolpersteine in der Frankfurter Straße geputzt. Auch Zeit mit Kita-Kindern haben sie verbracht, Waffeln verkauft, Geld für eine Blindenschule gesammelt und die Bürgeraktive unterstützt. Und das nicht während den eigentlichen Unterrichtszeiten, sondern in ihrer Freizeit.
In einem kurzen Film beschrieben die Schülerinnen und Schüler noch einmal, was sie alles erlebt hatten – und wurden von den Verantwortlichen der Bürgeraktive und auch von Kita-Leiterin Christine Herget mit Lob nur so überschüttet.
Erster Stadtrat Sebastian Wysocki (CDU) bezeichnete die Arbeit der AG als »großartige Leistung«. Im zuvor gezeigten Film hatte Eva Raboldt, Leiterin der Bürgeraktive, bereits angekündigt, die AG im kommenden Jahr für eine Müllsammelaktion einspannen zu wollen.
ES GIBT VIEL ZU TUN
Die Schüler kamen natürlich auch während der Verleihung zu Wort. Die 15-jährige Luise Hoffbauer berichtete von ihren Erfahrungen: »Es hat viel Spaß gemacht, zusammenzusitzen und zu überlegen, wo man Verantwortung übernehmen kann«, sagte sie. »Ich habe die AG gewählt, weil ich eine andere Seite des Lebens in Bad Vilbel kennenlernen wollte.« Sie fände es wichtig, dass die Institution Schule diese Interessen fördere. »Es gibt viel zu tun in der Gesellschaft, bei dem man helfen kann«, so die Schülerin. »Dinge, die man als Schülerin normalerweise nicht so sieht.«
Die Mutter des AG-Teilnehmers Adrian (13), Juliane Urban, hatte die AG für den Preis beworben. Sie merke, dass ihr Sohn durch die Arbeit in der AG einen gewissen und besonderen Weitblick für gesellschaftliche Themen entwickelt habe.
Bärbel Thiessen und Nina Wollenhaupt sind die beiden Lehrerinnen, die die AG einst ins Leben gerufen haben. »Inhaltlich ist schon einiges geplant für die Zukunft«, erklärten sie. »Mit der Bürgeraktive und der Kita wolle die AG weiter zusammenarbeiten. Das Preisgeld soll für einen gemeinsamen Erste-Hilfe-Kurs verwendet werden. Den Lehrerinnen wurde von Weckler eine Urkunde überreicht. Gestaltet hat sie die Bad Vilbeler Künstlerin Herta Reitz, die selbst am GBG unterrichtet hat. «