Bad Vilbel. Sein großes Engagement, seine Herzlichkeit, seine Einfühlsamkeit, die gute Laune und sein Humor werden in Erinnerung bleiben: Der ehemalige Schulleiter der John-F.-Kennedy-Schule, Peter Mayböhm, ist im Alter von 66 Jahren am 1. November an einem Krebsleiden verstorben.
Nach mehreren Operationen im Jahr 2016 war er noch einmal an seine Schule zurückgekehrt. »Ich habe das letzte halbe Jahr gebraucht, um von meiner JFK, meinen 540 Schülern, 45 Lehrern und meinem Beruf Abschied nehmen zu können«, sagte Mayböhm damals. Für ihn stand sein Beruf immer im Mittelpunkt. Von seinen Schülern wurde er geliebt, von seinen Kollegen geschätzt, von den Eltern geachtet. Selbst als Erwachsene, lange nach Ende ihrer Schulzeit, fragten seine Ex-Schüler ihn um Rat.
Mayböhm studierte Kunst und Englisch für die erste Sekundarstufe, weil er »immer mit Kindern arbeiten wollte, es in der Mittelstufe um Themen wie Stoffvermittlung und soziales Lernen geht«. Bekannt war er vor allem für zwei Sprüche: Ein augenzwinkerndes: »Hör auf zu jammern!« und ein herzliches »Du schaffst das!«. Als Lehrer verstand er sich »als einen Dienstleister für Kinder und Eltern«. Seine Devise lautete: »Geht es den Kindern gut, dann geht es auch den Lehrern gut.«
Die Nachricht von Mayböhms Tod verbreitete sich in Bad Vilbel, wo der 66-Jährige bis zuletzt wohnte, wie ein Lauffeuer. Viele Ehemalige kamen tief bestürzt in die Schule, um ihr Beileid auszudrücken, wie Schulsekretärin Katja Körber berichtet. »Herr Mayböhm hatte ein großes Herz für Schüler, er kannte von jedem den Namen, war ein toller Pädagoge«, sagt sie. »Seine Schüler fühlten sich von ihm ernst genommen. Er hatte stets ein offenes Ohr für ihre Probleme, griff ihnen unter die Arme, stützte und förderte alle, die dies benötigten. Dafür lieben sie ihn und zollen ihm großen Respekt.« Auch die Schulleitung und das Kollegium erinnern sich an »einen Pädagogen mit Herz und Seele und offenem Ohr.« Seinen schottischen Humor und gute Stimmung zu verbreiten, sei sein Lebensinhalt gewesen.
Claudia Kamm, Rektorin am Georg-Büchner-Gymnasium (GBG), sagt: »Peter Mayböhm war ein großartiger Pädagoge mit Herz, viel Humor und enormem Tatendrang und immer neuen Ideen. Bewundernswert in dieser Kombination. Immer zu einem Späßchen aufgelegt. Er konnte hartnäckig sein – gerade wenn es um seine Schülerinnen und Schüler ging. Die hat er immer verteidigt und sich für sie eingesetzt, auch wenn es uns als Nachbarschulen mal nicht so passte.« Auch bei Unstimmigkeiten sei mit einem kurzen Gespräch alles wieder im Lot gewesen. Kamm: »Mit ihm konnte man einfach prima zusammenarbeiten.«
Lehrer Alexander André sagt: »Habe ich ehemalige Schüler getroffen, haben sie mich zuerst nach Peter Mayböhm gefragt. Auch im Kollegium war er sehr beliebt. Jungen Kollegen hat er eine tolle Einarbeitung geboten. Er hatte eine wunderbare Ausstrahlung.« Dies bestätigt auch JFK-Lehrer René DiRienzo. »Er hat von Anfang meine Ideen unterstützt. Das hat mich in der Schule unheimlich ermutigt und gestärkt. Als dann 2015 unser 50. Schuljubiläum bevorstand, wurde unsere Zusammenarbeit noch persönlicher. So sind wir Freunde geworden. Ich habe nur wenige Vorbilder – Peter Mayböhm ist eins davon!