Bad Vilbel. Von der Kohle geschwärzt, rinnt der Schweiß über das Gesicht von Erik Kaczmarek. Höllenhitze strahlt aus der Feuerbüchse der Dampflokomotive 50 35 52, und Heizer Kaczmarek schaufelt, was das Zeug hält. Viel Energie muss eingesetzt werden, bis sich die 136 Tonnen schwere Dampflok am Vilbeler Bahnhof unter den Händen von Lokführer Karl Schäfer schnaufend und stampfend in Bewegung setzt. Für Streckenarbeiten entlang der S-Bahn-Linie 6 zwischen Bad Vilbel und Groß-Karben wurde die 66 Jahre alte Lok in der vorigen Woche eingesetzt und die 50 35 52 versah im Auftrag der Deutschen Bahn den Dienst.
Zwei Schichten zu je zwölf Stunden fährt die Maschine in solchen Situationen, weiß Lokführer Schäfer, und gießt sich einen heißen Kaffee ein.
„Nein, der Kaffee ist nicht in der Lok gemacht, Feuer ist zwar da, aber das Wasser ist nicht geeignet.“ Die Einsätze für Gleisarbeiten sind seltener, häufiger ist die dampfende, schwarze Schönheit aus Hanau für historische Fahrten mit Passagieren auf Gleis. (seu)