Bad Vilbel. Kritik am SPD-Veto gegen die Beteiligung der Stadtwerke am geplanten Kohlekraftwerk in Lubmin übt Stadtwerke-Geschäftsführer Klaus Minkel (siehe Artikel auf dieser Seite). Der SPD-Vorsitzende Landgrebe müsse sich fragen, warum die Bundes- und Landesregierung hinter dem Kraftwerksbau stünden: „Weil unser Land nicht zugleich auf Kernkraft und Kohlekraft verzichten kann, die über 70 Prozent des Stromes produzieren.“ Der Bund habe das Grundstück für den Kraftwerksbau unter der Verantwortung des ehemaligen Finanzministers Hans Eichel (SPD) verkauft.
Die Gegner des Projektes verbreiten nach Minkels Ansicht „billigste Panik- und Angstmache“. Ein Gutachten der Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern besage aber, dass „keine schwerwiegenden Folgen für die Gesundheit von Bevölkerung und Badegästen und für den Kur-Status der Region zu erwarten sind“. Das Hygieneinstitut Ruhrgebiet habe erklärt, „dass die zusätzliche Luftverschmutzung so gering sei, dass diese messtechnisch nicht erfasst werden könne“, so Minkel. Dies gelte auch für die strengeren Messvorgaben für Kurorte. Lediglich im Umkreis von drei Kilometern sei im Boden ein Sauerstoffmangel wegen Wassererwärmung zu erwarten. Dies sei aber deshalb nicht erheblich, weil die Fische ausweichen können, befindet der Stadtwerke-Chef. Der ehemalige größte Atomkraftwerks-Standort der DDR habe an dieser Stelle sicher höhere Lasten abgegeben. (zlp)