Während seiner Sommertour kam Hessens SPD-Spitzenkandidat Thorsten Schäfer-Gümbel auch nach Bad Vilbel. Im Gepäck hatte er sein neues Buch, einen vollen Terminkalender und wenig Zeit.
Bad Vilbel. Im Sommer gehen viele Politiker traditionell auf Wahlkampftour – erst recht, wenn wie in diesem Jahr mit der hessischen Landtagswahl im Oktober tatsächlich ein wichtiges Votum ansteht. Und so durften die Bad Vilbeler Sozialdemokraten vorige Woche ihren Landesvorsitzenden Thorsten Schäfer-Gümbel in der Quellenstadt begrüßen. Der Besuch wurde aber nicht so ausgiebig, wie ursprünglich vorgesehen.
Der geplante Ausflug auf den Bad Vilbeler Wochenmarkt und die Signatur von Schäfer-Gümbels neuem Buch „Die sozialdigitale Revolution“ vor der Stadtbibliothek fielen weg. Der Zeitplan des SPD-Landeschefs ist während seiner „Sommertour“ genannten Rundreise eng getaktet, er besucht Institutionen im gesamten Bundesland. Allein an seinem Besuchstag in Bad Vilbel waren noch weitere Termine in Butzbach, Glauburg und Frankfurt vorgesehen.
In Bad Vilbel besuchte der stellvertretende Bundesvorsitzende der SPD zuerst das Berufsförderungswerk (BFW). Bei Geschäftsführerin Maria Kling informierte er sich über die Arbeit des BFW und Programme zur Qualifizierung von Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen für den Arbeitsmarkt. Sie trug Schäfer-Gümbel auch ihre Sorgen um Renten-und Arbeitslosenversicherung vor.
Anschließend nahmen Mirjam Fuhrmann, Direktkandidatin der SPD für den südlichen Wetteraukreis, und der örtliche Partei-Vorsitzende Horst Seißinger den Spitzenpolitiker an der Stadtbibliothek in Empfang.
Mitgebracht hatte Schäfer-Gümbel sein im April erschienenes Buch, „Die sozialdigitale Revolution“, dessen Untertitel „Wie die SPD Deutschlands Zukunft gestalten kann“ lautet. In der Stadtbibliothek überreichte er ein Exemplar an Bettina Hoppmann-Schrader, die Leiterin der Stadtbibliothek, und an Kulturamtsleiter Claus-Günther Kunzmann. Von Hoppmann-Schrader wollte der Besucher dann wissen, ob Bibliotheken im Zeitalter digitaler Medien noch bei den Bürgern gefragt sind.
„Bibliotheken erleben derzeit eine große Renaissance. Sie haben sich von reinen Bücherspeichern früherer Zeiten zu Orten mit hoher Aufenthaltsqualität entwickelt“, sagte Hoppmann-Schrader. Claus-Günther Kunzmann betonte, dass dafür der Standort wichtig sei. „Bibliotheken gehören ins Zentrum“, so der Kulturamtsleiter.
Automatisierte Ausleihe
Von der Bibliotheksleiterin ließ sich Thorsten Schäfer-Gümbel zeigen, wie die automatisierte Ausleihe und Rückgabe an den Selbstbedienungsterminals funktioniert. „Durch die Bücherregale im ersten Stock, die verschoben werden können, entsteht ein Forum für Lesungen“, sagte Horst Seißinger.
Nach knapp zwanzig Minuten war die Stippvisite auch schon wieder vorbei. Für eine Besichtigung des angesprochenen ersten Stocks reichte die Zeit nicht mehr. Schäfer-Gümbel musste weiter nach Frankfurt. Dort erwartete ihn Bundesumweltministerin Svenja Schulze in einem Autohaus, um vor Publikum über mögliche Dieselnachrüstungen zu sprechen. (fau)