Bad Vilbel. Die milden Temperaturen hinterlassen in der Natur und in der Tierwelt ihre Spuren. Viele Vögel überwintern hier und lassen es sich gut gehen, statt die anstrengende Reise in südliche Gefilde auf sich zu nehmen. Zu ihnen gehört bereits seit einigen Jahren die Gronauer Storchendame Frieda. Globetrotter Karl-Heinz Diehl glaubte seinen Augen nicht zu trauen, als er beim Sonntagsspaziergang einen Storch auf Futtersuche über einen Acker des Dottenfelder Hofes spazieren sah. Es handelte sich nach Auskunft des Gronauer Storchen-Vaters Klaus Herrmann um Frieda, die Ausschau nach einer leckeren Maus, Würmern, Wasserratten, einem Grasfrosch oder einem Maulwurf hielt. Die Pariserin Frieda, die seit 2002 zusammen mit dem Hessen-Fritz aus Wiesbaden-Schierstein, bereits vierzehn Jungtiere im Naturschutzgebiet „Altensee“ großzog, ist bodenständig. Sie überwintert in der Region und taucht bei schönem Wetter regelmäßig an ihrem Gronauer Hort auf. „In diesem Jahr war sie bereits ab Januar in ihrem Horst anzutreffen“, erinnert sich Klaus Herrmann. „Fritz, der weiter wegfliegt, kam bereits Anfang Februar zurück. Das Paar blieb trotz Schnee hier. Ich habe sie mit Innereien, die ich im Schlachthof für sie gekauft habe, solange gefüttert wie eine geschlossene Schneedecke auf Wiesen und Äckern lag. Der Acker in der Nähe des Dortelweiler Sportplatzes, entlang des Niddauferweges Richtung Gronau, gehört zum Stammrevier unserer Störche.“ Auch wenn Fritz bereits jetzt schon aus seinem südlich gelegenen Winterquartier zurückkehrte, kämen beim Gronauer Storchenpaar kaum Frühlingsgefühle auf. Im Hormonhaushalt der Vögel spielt neben hohen Temperaturen das Licht eine entscheidende Rolle. Die kurzen Dezembertage, die bis zum 21. die kürzesten Tage im Jahr sind, bieten für ausgiebige Schnäbeleien einfach zu wenig Helligkeit.
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