Der Start des Schnellbusses zwischen Karben und Nidderau ist verschoben – schon wieder! Geändert hat sich nur die Begründung. Ab wann der X27 fährt, ist offen.
Karben/Nidderau. Wohl drei Wochen noch, dann ist die direkte Strecke zwischen Karben und Nidderau endlich wieder frei. Nach bald anderthalb Jahren Bauzeit ist die enge und holprige Kreisstraße K 246 endlich ausgebaut, 5,1 Millionen Euro teuer.
Mit dem Neubau der Straße ist auch der Weg frei für eine neue Busverbindung: Der Schnellbus X27 soll die Nachbarstädte verbinden. Dafür soll die schon existierende Linie Königstein–Karben bis nach Nidderau verlängert werden.
Wegen der Bauarbeiten war der Start der Linie zunächst vertagt worden. Doch die Straße wird nun zeitlich weitgehend planmäßig wieder freigegeben. „Somit entstehen hieraus keine Auswirkungen auf die Verlängerung des X27“, betonte der Karbener Bürgermeister Guido Rahn (CDU) auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen hin.
Doch zu früh gefreut: Es wird sich auch weiterhin kein Linienbus auf diese Strecke verirren. So habe der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) den Start der Linie erneut verschoben, erklärt Rahn. Der X27 könne „vermutlich erst zum kommenden Fahrplanwechsel über Karben hinaus nach Nidderau verlängert werden“, zitiert der Bürgermeister den RMV.
Alternative Strecke
Auf Dezember mag man sich beim RMV inzwischen nicht mehr festlegen. 2019 und wohl auch 2020 will die Stadt die nächsten zwei der insgesamt drei Bauabschnitte realisieren. Deshalb müsse mit dem RMV noch „eine alternative Linienführung in Karben“ gefunden werden, findet der Bürgermeister. Diese könne nur via Brunnenstraße und Nordumgehung verlaufen. Dann wäre lediglich ein Halt am Jukuz möglich, aber keiner in Groß-Karben. Diese Streckenführung aber lehnt der Verbund ab. „Dann würden wir an Karben und den Menschen vorbeifahren“, sagt Sprecher Meyer. „Die Aufnahme des Verkehrs wäre unter diesen Voraussetzungen nicht sinnvoll.“ Die Stadt hatte anfangs grundsätzlich diese Streckenführung ins Spiel gebracht.
Der RMV aber drängt auf die Anbindung Groß-Karbens. Nördlich des Ortes ist eine Haltestelle nicht zu realisieren, weil im Bereich des Kreisverkehrs an der Burg-Gräfenröder Straße der Platz dafür fehlt, hatte Karbens Verkehrsplaner Ekkehart Böing bereits betont. Ungeklärt scheint damit die Frage zu sein, warum der X27 nicht jetzt den Betrieb aufnimmt und während der Bauarbeiten innerhalb Groß-Karbens umgeleitet wird. Bei den Bauarbeiten im vorigen Jahr war auch die Buslinie 72 bereits umgeleitet worden.
Meyer verweist auf laufende Gespräche mit der Stadt. „Diese ist bei ihrer Bauplanung wohl noch im Fluss.“ Ein Start der Linie könne aber prinzipiell recht kurzfristig erfolgen. (den)