Bad Vilbel. Riesenandrang herrschte beim Tag der offenen Tür im Feuerwehrstützpunkt. Bei Sonne genossen schon am Vormittag viele Familien den Ausflug zu den Floriansjüngern. Obwohl die Helfer allesamt flott arbeiteten, bildeten sich rasch Warteschlangen besonders vor der Haltestelle der zwei Feuerwehrautos, in denen die Einsatzkräfte von übermorgen bei einer Rundfahrt herausfinden konnten, ob das Feuerwehrleben für sie das Richtige ist. Auch vor dem Verpflegungszelt mussten die Besucher Geduld mitbringen.
Weithin sichtbar wies die Bad Vilbeler Fahne am Korb der 30 Meter hohen Drehleiter den Gästen den Weg zum Stützpunkt. Um das DLK (Drehleiterfahrzeug mit Korb) herum gab es in der Fahrzeugausstellung noch mehr aus dem modernen Fuhrpark der Brandschützer zu bestaunen. Alter, technische Daten und Einsatzarten der Rüstwagen, Tanklösch- und Vorausfahrzeuge gingen aus einer Info am Fahrzeug hervor. Wer Näheres etwa über die Ausstattung erfahren wollte, fand immer einen Feuerwehrmann, der alles erklärte.
Gar nicht so viel wissen, sondern vor allem fahren wollten die jüngeren Besucher. Geduldig standen sie mit ihren Eltern an der Haltestelle, bis sie an der Reihe waren. Viele von ihnen hatten schon den Feuerwehrhelm auf dem Kopf, den es an einem Stand zu kaufen gab. Je nachdem, wie energisch sie zur Sache gingen, hatten sie die Schutzvisiere noch offen oder bereits zugeklappt, um im Auto eine gute Figur zu machen.
Der Helm gehörte natürlich auch dazu, wenn sie ein Erinnerungsfoto an diesen Tag bei der Feuerwehr knipsen ließen. Ihr Debüt bei der Feuerwehr hatten viele von ihnen bereits im Kinderwagen hinter sich gebracht. „Unsere Tochter hat schon mit zehn Monaten aus dem Wagen heraus alles genau betrachtet“, erinnerte sich ein Vater. Die Eltern von Sören (2), Paul (3) und Lisa (5) aus Massenheim sowie von Ioannis (18 Monate) aus Gronau verrieten, dass sie ebenfalls Stammgäste beim Tag der offenen Tür am Stützpunkt sind. Ihre Kinder testeten gerade das Feuerwehrboot, das vor der Fahrzeughalle aufgebaut war. Ioannis war von der Aussicht, darin auf der Nidda zu kreuzen, so angetan, dass er gar keinen Zweifel an seiner künftigen Feuerwehr-Karriere ließ.
Der erste Schritt dazu führt über die Bambinos, die es in Gronau und in Massenheim gibt, und über die Jugendfeuerwehr. Und diese Truppe hatte am Stützpunkt ihre eigene Nachwuchswerbung übernommen, indem sie zu Feuerwehr-Spielen einlud. Wie ein Kavalier half Julian Hübner (11) der kleinen Jill (5), den Schlauch so zu halten, dass der Wasserstrahl die Büchsen von der aufgebauten Burgmauer und dem Turm fegte. „Ein bisschen schwierig war es schon“, räumte Jill ein. „Aber wenn ich Feuerwehrfrau bin, kann ich das allein.“
Löschen durften auch die Großen. Hinter dem Feuerwehrhaus lag Einsatzmontur bereit, die sie anlegen konnten, um darin einen Brand zu bekämpfen. Davor nahmen zahlreiche Besucher die Gelegenheit wahr, in einer Führung den Stützpunkt sowie in einer Foto- und Videoausstellung die Arbeit der Einsatzkräfte kennen zu lernen. Höhepunkte im Programm waren zwei Vorführungen der Rettungshundestaffel des Arbeiter-Samariterbundes (ASB). Neun Vier- und ihre zwölf Zweibeiner zeigten, wie sie über Leitern, Wippen und wackelige Stege balancieren, durch Tunnel und Hinderniskasten kriechen können, um Verletzte zu finden.
Dann durften Kinder sich suchen lassen. Für Border-Collie „Gismo“ und den Australian Sheppard „Carrie“ war es kein Problem, Thomas und Hendrik in einer Kiste aufzustöbern. Am meisten Bewunderung ernteten jedoch die neunjährige Schäferhündin „Kira“ und ihr Frauchen Verena Ostermayer. An der Drehleiter in 30 Meter Höhe baumelnd demonstrierten sie furchtlos, wie Retter und ihre Hunde von einem Helikopter abgeseilt werden, um an ihren Einsatzort zu kommen.
Mehr Informationen zur Freiwilligen Feuerwehr Bad Vilbel im Internet unter der Adresse www.ff-badvilbel.de