Just in diesen Tagen sollten die ersten Bagger rollen – doch noch fehlt eine wichtige rechtliche Grundlage für den Bau des Radwegs entlang der L 3351. Nach einer ersten Fristverlängerung setzt die Stadt Karben jedoch auf einen Baubeginn im Sommer.
Karben. Bis die Bagger anrollen und der Bau des neuen Radwegs zwischen Burg-Gräfenrode und Ilbenstadt beginnt, vergehen noch einige Wochen – oder gar Monate. Denn nachdem die Ausschreibung für den Bau der 600 000-Euro-Radstrecke ursprünglich bis zum 31. März hätte veröffentlicht werden sollen, musste die Stadt Karben zwischenzeitlich um eine Fristverlängerung bitten. Bis Ende Juli soll die Bauausschreibung nun vorliegen.
Ekkehart Böing, Verkehrsfachmann der Stadt, ist zuversichtlich, dass sich der Baubeginn damit nicht allzu lange verzögert: „Im Sommer geht es los“, sagt er. Woran es aktuell noch hakt, ist ein Teil des Baurechts: Am 30. November ist der vorläufige Förderbescheid des Landes bei der Stadt eingegangen.
Innerhalb von vier Monaten hätte dann mit dem Bau begonnen werden sollen – spätestens zum 31. März also. „Die Landesverkehrsbehörde ,Hessen Mobil‘ hat aber zwischenzeitlich einen Antrag auf Unterbleiben der Planfeststellung gestellt“, erklärt Böing. Dieser baurechtliche Kniff hat ein vereinfachtes Verfahren zum Ziel: Während bei einem Bauantrag eigentlich allerhand Punkte wie etwa Lärmverhältnisse geprüft werden, kann bei kleineren Baumaßnahmen, die noch dazu wie im vorliegenden Fall entlang einer bestehenden Straße führen, auf solch umfangreiche Prüfungen verzichtet werden.
Aber: Der Antrag dauert eben Zeit, und so verschiebt sich der Baubeginn analog zur verlängerten Frist. Denn: „Wir wollen mit der Bauausschreibung natürlich warten, bis das Baurecht geklärt ist“, sagt Böing. Wann dann wirklich Baubeginn sein könnte, ist ihm zufolge noch nicht abzusehen. Die Ausschreibung laufe in der Regel zwei bis drei Wochen, anschließend müssen der Vergabe beide Stadtregierungen – in Karben und Niddatal – zustimmen. Entwarnung gibt Böing unterdessen in Sachen Kosten: Zwar stiegen die Baupreise aktuell insgesamt, höhere Kosten durch das verzögerte Prozedere entstünden den Städten jedoch nicht. Für den Bau des Radwegs entlang der L 3351 sind 600 000 Euro anvisiert, bezuschusst vom Land und gemeinsam finanziert von Karben und Niddatal (diese Zeitung berichtete).
Für Karben ist die Strecke ein wichtiger Lückenschluss im Radwegenetz zu den Nachbarn. Fallstricke bei Vorgaben des Landes hatten die Planung verzögert. Damit sich der Baubeginn nicht noch weiter hinzieht, stehe die Stadt in engem Kontakt mit „Hessen Mobil“, so Böing. Er hält am Baubeginn „im Sommer“ fest – der ja ein zeitliches Fenster bietet. (jkö)