Zu dem Artikel „Blindflug ins Risiko“ (Bad Vilbeler Anzeiger vom 12. April) erhielten wir folgenden Leserbrief:
Folgt man den Ausführungen des Fraktionsvorsitzenden der Grünen, Jens Matthias, so wäre die Finanzierung des Stadthallenbaus ohne die geplanten jährlichen Einnahmen von 5,5 Millionen Euro durch den Betrieb der Therme derzeit nicht gesichert. Bürgermeister Dr. Stöhr hat bekundet, dass Einnahmen aus der Therme für dieses Jahr nicht vorgesehen sind. Das Haushaltsrisiko für das Jahr 2018 würde allein durch das Aufschieben der Baumaßnahme Kurhaus verursacht werden. Näheres hierzu wurde nicht erwähnt.
Fördergelder werden dem Grunde nach für die Ausrichtung des Hessentages gewährt und würden bei einem hier nachvollziehbaren verzögerten Beginn der Bauarbeiten sicherlich nicht verloren gehen, es könnten sich lediglich die Kosten für einen späteren Baubeginn erhöhen.
Das größere Haushaltsrisiko besteht jedoch ab dem Jahr 2019. Ein Baubeginn zum jetzigen Zeitpunkt wäre nur zu rechtfertigen, wenn Sie, sehr geehrter Herr Bürgermeister, versichern könnten, dass der Bau der Therme auch realisiert und somit die jährlich benötigten Einnahmen für den Kurhausumbau in Höhe von 5,5 Millionen Euro auch fließen werden.
Es wäre gegenüber den Bürgern nicht zu verantworten, wegen einer fristgemäßen Fertigstellung des Kurhausumbaus aus Gründen eines Hessentages, der von 75 Prozent der ca. 800 Besuchern der beiden Informationsveranstaltungen abgenickt wurde, ins volle Risiko zu gehen. Sollten die Verantwortlichen der Stadt die derzeit noch nicht feststehenden Einnahmen aus der Therme mit dem Ziel ignorieren wenn es schlecht läuft, wie bereits im Jahr 2012, die „SOS-Karte Grundsteuererhöhung“ zu ziehen, wird dies der ein oder andere Bürger nicht einfach so hinnehmen. In diesem Falle wäre es nicht nur ein „Blindflug ins Risiko“.
Heinz Lind, Bad Vilbel
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