Bad Vilbel. Zum Thema „jüdisches Leben in Vilbel“ bietet der Geschichtsverein zwei Stadtrundgänge an: Der erste beginnt am Sonntag, 25. März, um 15 Uhr und der zweite zur gleichen Uhrzeit am Montag, 26. März. Treffpunkt ist vor dem Brunnen- und Bädermuseum hinter dem historischen Rathaus am Marktplatz. Die Teilnahme kostet 5 Euro, ermäßigt 2 Euro. Kinder bis zum Alter von zehn Jahren können kostenfrei mitgehen.
Der Rundgang befasst sich mit der jüdischen Gemeinde von Vilbel, erläutert Geschichtsvereinsvorsitzender Claus-Günther Kunzmann. Seit etwa 1660/1670 sind jüdische Familien in Vilbel nachweisbar; ob sie schon zuvor in der Stadt ansässig waren, ist nicht bekannt. Einen Betraum gab es seit dem 18. Jahrhundert; die zuletzt benutzte Synagoge – ein Fachwerkhaus in der Frankfurter Straße – wurde vermutlich zu Beginn des 19. Jahrhunderts eingeweiht und im November 1938 bei den Pogromen geplündert. Eine Religionsschule war seit 1820 in Betrieb. 1850 zählte die Gemeinde 120 Mitglieder. Auf dem Rundgang erfahren die Teilnehmer etwas über die jüdische Kultur, aber auch über Verfolgung und Vertreibung zu Zeiten des Nationalsozialismus. Da auch der jüdische Friedhof besucht wird, sollten die männlichen Teilnehmer eine Kopfbedeckung mitbringen. (zlp)