Viele der Bürger, die zur Klein-Karbener Ortsbeiratssitzung gekommen sind, sind besorgt. Ihr Thema Nummer eins: Die Sanierung der Ortsdurchfahrt.
Karben. Die jüngste Ortsbeiratssitzung in Klein-Karben musste kurzerhand in die große Schankstube des Restaurants „Zur Ludwigshöhe“ verlegt werden. Im Raum nebenan hätten die rund 40 interessierten Bürger wohl kaum Platz gefunden. Groß ist derzeit nämlich das Interesse an Kommunalpolitik: Vor allem der aktuelle Stand zur Sanierung der Ortsdurchfahrt, die im Juni beginnen soll, bewegt viele Menschen in Klein-Karben.
Anwohner des vielbefahrenen Nadelöhrs Rendeler Straße wollen wissen, wie es mit den Zufahrten zu ihren Häusern und der Parkplatzsituation weitergeht, aber auch was es mit den 22 Zentimeter hohen Bordsteinen an den Bushaltestellen und der geplanten Verengung des Bürgersteigs im Bereich Marienstraße bis Lindenbaum auf sich hat. Unsicherheit herrscht vor allem in Sachen Verkehrsumleitungen.
Nur Feldwege
Groß-Karben hatte es mit seiner Großbaustelle im vergangenen Jahr vorgemacht. Doch dort standen zum Ausweichen unter anderem die Nordumgehung zur Verfügung. Klein-Karben dagegen hat nichts Vergleichbares vorzuweisen: Nach Rendel führen im Osten nur Feldwege. Im Westen liegt ein Naturschutzgebiet, dessen möglichen Durchfahrung bereits eine Absage erteilt wurde.
Zu besprechen gab es also genug. Da verwunderte es auch nicht, dass die Bürger sofort klar machten, warum sie an diesem Abend gekommen waren. Aber noch bevor das Gremium um Ortsvorsteher Christian Neuwirth (CDU) zur Tagesordnung überging, gab es vom Ersten Stadtrat Friedrich Schwaab (CDU) einen Dämpfer: Neue Informationen zur Rendeler Straße gäbe es zurzeit nicht, sagte er.
Eine Infoveranstaltung am 18. April mit Fachleuten der Landesverkehrsbehörde Hessen Mobil sei geplant. „Das ist nicht viel“, schallte es Schwaab direkt entgegen. Ungeachtet des Redewunschs der Bürger wurden zunächst die übrigen Tagesordnungspunkte abgearbeitet: Die Bürger erfuhren, dass Bürgersteige und Parkplätze bis zum KSV-Sportheim gepflastert, Pflanzinseln in der Erich-Kästner-Straße und in der Rathausstraße mit zwei beziehungsweise einem Baum bestückt und die Sitzbänke im Günther-Reutzel-Weg im Frühjahr in Angriff genommen werden sollen.
Metalldiebe am Werk
Die Parkplatzsituation in der Straße „Am Lindenbaum“ soll überprüft werden, weil dort oft Autos im Halteverbot stehen. Schäden, die durch den immer wieder vorkommenden Metalldiebstahl auf dem Friedhof entstehen, begegnet die Stadt mit einer Dokumentation aller Metallteile an den Gräbern. Außerdem wird der Bolzplatz an der Selzerbachschule erneuert, was vom Magistrat bereits abgesegnet und für die 14. Kalenderwoche geplant ist.
Es wurde zudem bekanntgegeben, dass die Stadt in der Rathausstraße, linksseitig zur Marienstraße, ein Anwesen gekauft hat. Ortsvorsteher Neuwirth sprach in diesem Zusammenhang sogar von „einem großen Areal“. Zur näheren Verwendung desselben wollte sich der Ortsbeirat aber noch nicht äußern.
Etwas schärfer wurde der Ton, als es um die Ortsdurchfahrt ging. Jochen Schmitt (SPD) wollte wissen, wie es nach der Sanierung mit der Rendeler Straße weitergehe. „Sie bleibt dann doch immer noch die meistbefahrene Straße in Karben“, gab er zu bedenken. „Was können Sie den Leuten denn hinsichtlich des Lärmschutzes und eines Durchfahrverbots für Lastwagen anbieten? Wie sieht es mit einem Halte- oder Parkverbot aus?“
Schwaab fragte, warum Schmitt diese Bedenken erst jetzt äußere und dies nicht schon bei der Sitzung im Februar getan habe. Neuwirth hingegen bezog zu einem Parkverbot in der Rendeler Straße klar Stellung: „Das können wir nicht machen!“ Es wurde noch einmal auf die Informationsveranstaltung im April verwiesen, zu der dann auch Verkehrsexperten geladen würden.