Noch vor der innerstädtischen Nidda-Renaturierung sollen im kommenden Frühjahr die neuen Terrassen am Bürgerzentrum entstehen. Den Auftrag dafür hat die Stadt nun vergeben. Die Arbeiten bilden den Auftakt zu einem wohl ein Jahr lang dauernden Einsatz.
Karben. Voraussichtlich mehr als ein Jahr lang werden ab Februar Baumaschinen das Bild an der Nidda im innerstädtischen Abschnitt in Karben bestimmen. Es wird dort nicht nur der Fluss renaturiert, sondern hinterm Bürgerzentrum entstehen neue Terrassen.
Die Terrassen-Arbeiten bilden den Auftakt für die Umgestaltung der Nidda. Von Mitte Februar bis Mitte Mai sollen die Bauarbeiten laufen, kündigte Bürgermeister Guido Rahn (CDU) nun an. Bei der Ausschreibung der Arbeiten hatte die Kommune Glück: Mit 320 000 Euro hat der günstigste Anbieter die Kostenschätzung um sechs Prozent unterschritten.
Demnach wird das Bauunternehmen Reuter aus Langgöns-Niederkleen die Terrassen errichten. Im ersten Schritt werde die Wand zum Bürgerzentrum hin saniert, auch um den Hochwasserschutz zu erhalten. Dafür bleibt auch der Wall zwischen Gebäude und Fluss samt seines Bewuchses erhalten.
Eine Kernsanierung
Anders als zwischenzeitlich geplant, wird das Gelände zwischen Bürgerzentrum und dem Fluss nicht komplett offen gestaltet. „Der Gehölzzug bleibt zum Teil bestehen“, erklärte Planer Ekkehart Böing. Lediglich eine große Öffnung wird geschaffen mit Steinstufen zum Sitzen. Das in die Jahre gekommene Amphitheater wird durch eine neue Bühne ersetzt.
Integriert in die Terrasse wird eine neue Außengastronomie für das Bürgerzentrums-Restaurant „Rathausstube“. Hier werden die Handwerker bereits in den ersten Januartagen loslegen. „Das wird eine Kernsanierung“, kündigte der Bürgermeister an. Küche, Gastraum, alles werde grundlegend erneuert. 200 000 Euro investiere die Stadt dafür. Ziel sei es, dass die neuen Pächter Ostern anfangen können. „Ob das klappt, kann ich aber nicht versprechen, denn der Zeitplan ist äußerst sportlich.“ Offen ist laut Bürgermeister noch, wie für das Restaurant und möglichst auch den Außenbereich eine ebenerdige und barrierefreie Toilette geschaffen werden kann.
Für einen Anbau ans Bürgerzentrum fehle der Platz, ein separater Neubau auf der gegenüber des Fußweg liegenden Seite sei „nicht so ideal“, fand Rahn. Per Haushaltsbeschluss hatte die SPD den Bau der Außentoilette vergangenen Freitag festschreiben wollen. Wegen Formfehlern wies Rahn das Ansinnen zurück, woraufhin die SPD ihren Antrag auch zurückzog. Der Bürgermeister sagte nichtsdestotrotz die Umsetzung zu. Ins Gesamtvorhaben habe die Stadt das Projekt nicht aufgenommen, um nicht das komplette Terrassen-Projekt auszubremsen. „Eine barrierefreie Toilette für die Gaststätte ist ja weiter im Rathaus verfügbar“, sagte Rahn. Gäste könnten mit einem Schlüssel hingelangen, den sie beim Personal erhalten.
Zu lange Planung
Anfang April, wenn voraussichtlich das Restaurant in Betrieb geht, sollen die Arbeiten für die Nidda-Renaturierung starten. Zunächst würden Leitungen verlegt, anschließend folge die landschaftliche Umgestaltung. Das werde womöglich von Süd nach Nord geschehen – also von der Dortelweiler Straße in Klein-Karben bis zum ASB-Altenzentrum in Groß-Karben.
Damit könne am Bürgerzentrum eine Atempause zwischen den Bauabschnitten entstehen. Wichtig sei, dass das Projekt endlich in Gang komme. „Sieben Jahre Planungen sind zu lange“, bemerkte Guido Rahn. Die Abstimmungen mit den Betreibern, deren Leitungen im Nidda-Damm verlaufen, seien aber sehr schwierig gewesen. Unter anderem mit der Telekom zogen sie sich über Jahre hin. (den)