Karben/Bad Vilbel. Zur Unterzeichnung eines Kooperationsvertrages haben sich Vertreter vom Berufsbildungswerk Südhessen (BBW) aus Karben und von Möwe Jonathan – Verein zur Förderung der Jugendhilfe und Erwachsenenbildung – aus Bad Vilbel getroffen. Damit solle die bereits bestehende Zusammenarbeit zwischen beiden Einrichtungen künftig auf eine verlässliche Grundlage gestellt werden, erklären Renée-Eve Seehof, BBW-Geschäftsführerin, und Karl Klefenz vom Vorstand von Möwe Jonathan.
Während im BBW junge Menschen mit Lernbehinderungen oder psychischen Erkrankungen in erster Linie eine Berufsausbildung erhalten, werden in der ambulanten und stationären Jugendhilfe von Möwe Jonathan benachteiligte Jugendliche mit dem Ziel einer selbstständigen Lebensführung pädagogisch betreut. Hierbei handelt es sich um Jugendliche, die in der Schule auffällig wurden, aus schwierigen Familien stammen, Misshandlungen erfahren haben oder mit Drogen zu tun hatten.
Vor allem an den Schnittstellen beider Häuser soll die Zusammenarbeit ansetzen. „Wir möchten von den Erfahrungen des jeweils Anderen profitieren und uns gemeinsam weiterentwickeln, um bessere Chancen für die Jugendlichen zu erreichen“, erklären Seehof und Wilhelm Hardt vom BBW. So betreue sie oftmals Jugendliche, die alleine den Weg in den freien Ausbildungsmarkt nicht schafften, berichtet Silvia Sann, Sozialpädagogin bei Möwe Jonathan. Diese Jugendlichen könnten im BBW am Berufsfindungsjahr teilnehmen, wo sie die Chance erhielten, in rund 30 Berufe reinzuschnuppern.
Indes sieht Bernhard Altert, Leiter der Wohnabteilung, für das BBW einen Vorteil etwa an den so genannten Heimfahr-Wochenenden. Es gebe einzelne junge Menschen, die keinen Kontakt zu ihren Familien hätten. Für sie könnten Möwe-Mitarbeiter an den genannten Wochenenden die Betreuung übernehmen, sagt Altert. Zudem sei die Teilnahme von Mitarbeitern beider Einrichtungen an gemeinsamen Fortbildungen möglich. (kre)