Jetzt scheint es ganz schnell zu gehen: Gestern fanden Bodenuntersuchungen am Heilsberger Christeneck statt. Die bilden den Auftakt zur lange erhofften Bebauung des Jugendhauses an dieser Stelle.
Bad Vilbel. Im Baugebiet „Christeneck“ auf dem Heilsberg wurden gestern geophysikalische Sondierungen des Bodens vorgenommen. Unter anderem wird mit Hilfe von geomagnetischer Suche der Boden nach Spuren und Resten von Kampfmitteln durchforstet. „Diese Bodensondierungen sind Teil eines jeden Bebauungsverfahrens und müssen vor der eigentlichen Bebauung fristgerecht durchgeführt werden“, erläutert dazu der Bad Vilbeler Bauamtsleiter Erik Schächer.
„Der Beginn dieser Bodensondierungen ist eine wichtige Etappe hin zur Aufstellung des Bebauungsplans. Die ausführende Firma wird durch modernste Technik an einem Vormittag das Gebiet sondieren und später auswerten“, erklärt Schächer weiter. Sollte die Sondierung und Auswertung ergebnislos bleiben, kann es schneller zur Bebauung kommen. „Gerade aufgrund der vielen Kampfmittelfunde in letzter Zeit in der Rhein-Main-Region ist größte Sorgfalt bei dieser Sondierung geboten. Sowohl Bauträger als auch die ausführenden Firmen sind hierfür aber sensibilisiert“, so Schächer weiter.
Debatte seit 20 Jahren
Die Ergebnisse liegen noch nicht vor, schildert Dominik Meyer von MS Terra Consult aus Hattersheim, der die Messungen gestern Vormittag gemeinsam mit Richard Vogt von Geophysik Rhein-Main vorgenommen hat. Doch bereits jetzt gebe es die Anforderung des Denkmalamtes, zwei Suchschürfe einzurichten, um nach eventuellen Funden aus der Zeit der Bandkeramik zu forschen. Denn bei den Untersuchungen wurden eventuell verfüllte Gruben aus dieser Epoche gefunden, schildert Meyer. Die Suche soll dann gemeinsam mit der Suche nach eventuellen Kampfmitteln erfolgen, um keine unliebsamen Überraschungen zu erleben.
Voraussichtlich bereits im Dezember, soll der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan Christeneck erfolgen. „Die Sondierungen sind ein letzter Punkt vor der Aufstellung. Je nach Verlauf der Sondierungen wird das Vorhaben beschleunigt oder eben auch nicht, denn auch für das Christeneck gilt der alte Leitsatz ,Sorgfalt vor Schnelligkeit’“, so Schächer.
Seit über 20 Jahren besteht die Debatte um das Jugendhaus. Immer wieder versuchte der Ortsbeirat Heilsberg Druck auf das Stadtparlament auszuüben. Das stimmte schließlich auch im Jahr 2015 dem Bebauungsplan zu.
Doch eine Anwohnerinitiative stellte sich gegen das Projekt, fürchtet vor allem den Lärm der Jugendlichen. Deswegen wurde in die Planungen auch ein Lärmschutzwall mit einer Höhe von sechs bis sieben Metern eingeplant.
Das Jugendhaus soll nach dem Entwurf von Hartmut Schrade (CDU) einen Veranstaltungsraum für bis zu 80 Gäste erhalten. Hinzu kommen ein Werkstattbereich für die benachbarte BMX-Strecke und eine Außenanlage mit Multifunktionsplatz. (kop)